Alles nicht so einfach

Alles nicht so einfach

In den letzten Tagen hatte ich einfach absolut keine Lust, einen Blogeintrag zu schreiben. Woran das lag? Ich bin ein bisschen gestresst. Der Stress kommt aber nicht von meinem ach so anstrengenden 5-Stunden-Arbeitsalltag, sondern von der Matching-Phase …

Ihr habt vielleicht noch im Hinterkopf, dass ich gerade auf der Suche nach einer neuen Gastfamilie für meine Verlängerung bin. Aber das ist alles nicht so einfach. Ich habe schon einmal erwähnt, dass die „Suche“ daraus besteht, pro Tag gefühlte tausendmal seine Emails zu checken – jedes Mal mit der Hoffnung, dass sich eine Familie bei dir gemeldet hat.

Über die ersten drei Familienvorschläge am Anfang habe ich bereits einen eigenen Beitrag geschrieben. Danach habe ich erstmal für glaube ich drei Wochen, nichts mehr von Familien gehört. Bis ich letzte Woche gleich zwei Vorschläge auf einmal bekommen habe. Ich habe mich natürlich riesig gefreut, da eine Familie unteranderem aus Denver kam. Diese Stadt liegt mitten in den USA und zudem am Rande der Rocky Mountains – wenn ich jetzt nicht total falsch liege.
Diese Familie hatte einen zweijährigen Jungen und einen sechsjährigen Jungen. Das hat mir nicht ganz so zugesagt, da ich lieber mit älteren Kindern arbeite. Ich liebe es, auf kleine Kinder für ein paar Stunden aufzupassen, aber nicht für ein gesamtes Jahr. Beim Skypen hat sich dann herausgestellt, dass dies eindeutig nicht meine zukünftige Gastfamilie werden wird. Das gesamte Gespräch verlief einfach nur total chaotisch ab und sie waren eigentlich überhaupt nicht an meinen Fähigkeiten als Au pair interessiert. Stattdessen war die erste Frage vom Vater, ob ich einen Freund hätte. Von dieser Familie habe ich danach auch nichts mehr gehört.

Bei der anderen Familie war das alles nicht so einfach. Sie leben in einem Vorort von New York und haben vier Kinder. Zwei Mädchen im Alter von 13 und 11 und zwei Jungs im Alter von 7 und 4. Die Mutter war nicht berufstätig und daher hätte ich mit ihr die gesamte Zeit über zusammenarbeiten müssen.
Hinzu kam noch, dass bei ihnen ein Umzug bevorstand und sie absolut nicht religiös waren und es auch nicht wollten, dass ich meinen Glauben zeige.
Ich glaube, ich habe mit der Mutter dreimal geskypt und mir viel die Entscheidung so unglaublich schwer. Ich will ja eigentlich weg von der Ostküste, aber auf der anderen Seite war die Mutter einfach nur super sympatisch und ehrlich und wir waren sofort auf einer Wellenlänge. Also hatte ich ziemlich lange damit zu kämpfen, einen Entscheidung zu fällen.
Aber auch das habe ich endlich geschafft und so habe ich der Familie vor noch nicht einmal einer Stunde abgesagt.
Seltsamerweise war und bin ich immer noch total glücklich danach.

Die Fakten sprechen allerdings gegens Glücklich-Sein. Mir bleibt nämlich nur noch bis zum 31. Mai Zeit, einen Familie zu finden. Das sind nur noch drei Wochen und seit einer Woche habe ich schon wieder keine Vorschläge mehr bekommen. Da fangen die Gedanken natürlich an zu kreisen. Was machst du, wenn du keine Familie findest? Sollte ich jetzt vorsorglich trotzdem schon mal Bewerbungen rausschicken oder meinen Reisemonat planen?

Aber um ehrlich zu sein, wäre ich super enttäuscht, wenn es nicht mit Verlängerung klappen würde. Ich fühle mich einfach noch nicht bereit dazu, nach Hause zurückzukehren. Doch wie sagt das Sprichwort so schön: „Die Hoffnung stirbt zu letzt!“ Und ich sage mir immer wieder, dass Gott schon einen Plan haben wird. Trotzdem bin ich für Gebete immer sehr dankbar.

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