Psst! Hier gibt es Bären!

Psst! Hier gibt es Bären!

Die Woche fing natürlich ganz anders an, als ich es mir vorgestellt habe. Ich dachte mir, da du ja jetzt beide Kinder den ganzen Tag über hast, kannst du auch den ganzen Tag draußen verbringen. Tja, da hat Ella mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie war nämlich „krank“. Als richtig krank konnte man das nicht bezeichnen, aber sie hatte eine leicht erhöhte Temperatur und hat sich nicht gut gefühlt. Also haben wir den GESAMTEN Tag im Haus verbracht. Dabei waren draußen über dreißig Grad 🙁 Wenigstens konnte ich in Ruhe die Wäsche in der Zeit machen.

Gestern haben wir nur den halben Tag drinnen verbracht. Den Vormittag haben wir „Supermarkt“ und „Familie“ im Wohnzimmer gespielt. Die Kinder haben nämlich ein Bastelset für eine Kasse mit Spielgeld bekommen. Um zwölf Uhr kam dann ein anderes Au pair mit ihrem Host Child. Sie heißt Anna und das Kind Ellen. Zusammen sind wir dann zum Potomac Overlook Regional Park gefahren. Dort haben wir dann erstmal die mitgebrachten Sandwiches und Snacks verzehrt. Später stieß noch ein anderes Au pair mit ihren zwei Host Children zu uns. Dann ging es rein in den Wald. Unser Ziel war es, den Fluss zu erreichen. Am Anfang hielten uns die Kinder immer dazu an, leise zu sein, da es hier ja Bären gebe 🙂 Auf diesen Gedanken sind sie gekommen, da sie ein Schild „Wildlife“ gesehen hatten. Später war dann alle Vorsicht vergessen. Dazu waren wir viel zu sehr damit beschäftigt, den richtigen Weg zu finden. Irgendwann kamen wir bei Häusern raus und vom Fluss war weit und breit nicht zu sehen. Wir haben uns schließlich am Waldrand nieder gelassen und weitere Snacks verzehrt. Danach sind wir einfach nur noch zu unserem Ausgangspunkt zurück gekehrt und nach Hause gefahren. Ellen blieb dann bei uns zu Hause, damit die Kinder noch spielen konnten. Die Enttäuschung war allerdings groß, dass wir den Fluss nicht gefunden hatten.

Heute Vormittag waren wir wieder auf dem Spielplatz gegenüber unserem Haus. Schließlich waren die Putzfrauen bei uns zu Hause und denen sollte man nicht im Wege sein. Alex war leider abgetaucht. Sorry Papa, ich werde ihn ein20150805_161006 anderes Mal von dir grüßen 🙂 Zum Lunch ging es dann zu Ellen nach Hause und sofort danach sind wir zu einem Park namens „Windy Run“ aufgebrochen. Eins muss gesagt sein: Amerikaner sind nicht nur schlecht in Sitzbänke aufstellen, sondern auch in Sachen ausschildern. Dank Annas Handys und der Kartenanzeige im Auto haben wir es dann doch noch gefunden. Es ist wunderschön dort. Der Weg führt an einem Bach entlang, den man auch häufiger überqueren muss. Am Ende ist ein Wasserfall und dann kommt schon der Fluss. Es ist ein bisschen Kletterarbeit, aber es lohnt sich definitiv. Die Kinder haben auf dem Weg ganz viele Glasscherben gefunden, die wir alle fleißig aufgesammelt haben und in einer Flasche verstaut haben. Am Ende war die Flasche voll. Am Fluss haben wir den Mädchen gestattet, mit den Füßen ins Wasser zu gehen. Für Ella und Claire kein Problem. Was macht Ellen? Sie geht immer weiter rein, bis schon ihr ganzer Rock nass war. Das reicht natürlich noch nicht aus! Deswegen setzte sie sich eiskalt in den Fluss rei20150805_144213n. Das einzige was noch trocken war, war ihr Kopf. Anna und ich sahen uns im Geiste schon in den Fluss springen, um ein kleines ertrinkendes Mädchen zu retten. Zum Abschluss des Tages ging es dann noch in eine Hüpfburgenhalle, wo die Kinder sich richtig auspowern konnten. Diesmal war auch Ellens großer Bruder Paul mit von der Partie. Da der Eintritt relativ teuer war – fand ich – habe ich meinen HD übers Handy gefragt, ob wir länger bleiben könnten, auch wenn meine Arbeitszeit dann schon vorbei war. Es kam ein einfaches „Sure“ („Sicher“) als Antwort zurück. Der Tag war wunderschön, aber ich bin jetzt auch ziemlich müde. Ich möchte nur noch anmerken, dass ich wirklich froh bin, solch brave und liebe Host Children haben zu dürfen, die auch machen, was ich sage. Nicht immer ohne Gemotze, aber sie machen es! 🙂

Ein Gedanke zu „Psst! Hier gibt es Bären!

  1. Scheint ja eine richtig schöne Gegend zu sein. Und essen scheint in Amerika scheinbar echt absolute Priorität zu haben.
    Bin stolz auf dich!

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