Ein Stück vom Mars

Ein Stück vom Mars

Heute war mal ausnahmsweise nicht so gutes Wetter. Den ganzen Tag über war es bewölkt und auch ziemlich kühl. Daher wollte ich mit den Mädels ins National Museum of Natural History. Aber erstmal stand Wäschemachen auf dem Programm. Ihr müsst nämlich wissen, dass der Montag mein auserkorener Wäschetag ist. Die Waschküche ist direkt an das Kinderbadezimmer angeschlossen und ich stellte fest, dass dort dringender Putzbedarf anstand. Im ganzen Waschbecken und an der Wand klebte Zahnpasta und die Seife und die Zahnpastatube lagen auf dem Boden. Da es sich um blaue Zahnpasta handelte, dachte ich, dass Ella der Übeltäter gewesen wäre (keine Ahnung warum die jeweils unterschiedliche Zahnpasta haben). Ich bat sie also, das Badezimmer zu säubern. Aber erst wollte sie sich die Zähne putzen. Ich war währenddessen mit Claire im Flur beschäftig. Plötzlich hörte ich eine entrüstete Ella fragen, ob Claire Seife auf ihre Zahnbürste getan hätte? Als ich Claire bat die Wahrheit zu sagen, gab sie es zu. Ich fragte natürlich, warum sie das getan hatte – ihre Antwort: „I was cleaning the bathroom!“ Ihr könnt mir glauben, ich musste mir richtig das Lachen verkneifen. Am Ende musste sie natürlich alles sauber machen.

Später ging es per Metro ins Museum. So besonders fand ich es jetzt nicht. Es ist ähnlich wie eins der Museen in Bonn, ich erinnere mich nur nicht an den Namen. Aber eine Ausstellung hat mir sehr gut gefallen. Dort wurden nämlich Edelsteine und Schmuckstücke ausgestellt. Darunter unteranderem eine Halskette und Krone von Napoleon, die er seiner zweiten Frau geschenkt hatte und die Ohrringe von Marie Antoinette. Besonders schön fand ich auch einen Ring mit einem Rubin. In einer anderen Ausstellung hatte man die Möglichkeit einen Stein vom Mars anzufassen oder die aktuelle Erdbebentätigkeit auf der Welt zu verfolgen. Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass die Kinder mich verrückt gemacht haben. Ständig haben sie meinen Namen durch das halbe Museum gebrüllt (am Ende wusste wohl jeder wie ich heiße), haben jede Glasscheibe angetatscht und ich musste alles dreimal sagen, bevor sie gehört haben. Ella war besonders schlimm. Sie hat sich gar nicht für die Ausstellungsstücke interessiert, sondern ist nur von einem Monitor zum nächsten gelaufen. Dort wurden entweder Videos abgespielt oder man konnte etwas zum Thema spielerisch entdecken. Gegen Ende hin habe ich dann tausendmal zu hören bekommen, dass es jetzt langweilig sei und das sie endlich raus wollen. Ella hat sogar angefangen zu weinen, da wir in eine weitere Ausstellung mit Tierskeletten gegangen sind.

Beim Abendessen haben sie dann aber begeistert von dem Ausflug berichtet. Ich hingegen habe jetzt Kopfschmerzen und bin froh, endlich Ruhe zu haben. Ich liebe die Kinder, aber so ein Verhalten muss ich nicht jeden Tag haben. Hoffentlich benehmen sie sich morgen wieder besser.

 

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