Das wird nur ein kurzer Beitrag, da ich gestern ja schon einen langen geschrieben habe. Aber ein kurzer Text ist ja auch mal ok und ich dachte mir, bevor ich wieder alles vergesse.

Meine Befürchtung hat sich bestätigt, Claire ist ohne Mittagsschlaf nach der Schule ziemlich knatschig drauf. Lustigerweise hatten wir wieder exakt die selbe Klosituation. Die Beiden haben danach ein Drama draus gemacht, alle Socken im Erdgeschoss aufzusammeln und in den Wäschekorb zu bringen. Ich weiß nicht, wie oft ich den Satz: „It will take us forever!“ in dieser Stunde gehört habe. Ihr müsst wissen, dass die Mädchen immer ihre Socken ausziehen beim Fernsehgucken oder wenn sie ihre Schuhe ausziehen. Die Socken werden dann irgendwo hingeworfen oder an Ort und Stelle liegen gelassen. Da hat sich über die Zeit eine ganz schöne Menge angesammelt. Als ich sie dann endlich so weit hatte, dass sie aufgehört haben, sich verbal über die Aufgabe zu beschweren und angefangen haben zu suchen, ging die große Diskussion los, welche Socken wem gehören (nach Ella waren es alles Claires Socken). Die Socken wurden dann immer hin und hergeworfen. Einmal sind sie fast in der Spülmaschine dabei gelandet 🙂 Claire hatte irgendwann die Nase vom Sockensammeln voll und hat sich mal wieder auf die Toilette verzogen, wo sie dann eine Ewigkeit zugebracht hat. In der Zwischenzeit habe ich mit Ella ausdiskutiert, wie lange man denn nun wirklich für diese Aufgabe braucht. Dabei habe ich die Behauptung aufgestellt, dass ich es unter zwei Minuten schaffen würde.

Das hat Ellas Ehrgeiz geweckt und schwups wurde eine Stoppuhr hervorgeholt und los ging es. Plötzlich war es egal welche Socken wem gehören oder das Claire immer noch auf Toilette war. Ella hat es in 59 Sekunden geschafft. Zum Vergleich: Vorher wurde sich erstmal zwanzig Minuten darüber ausgelassen, wie lange diese Aufgabe dauern würde und dass das ja nicht fair sei.

Claire kam dann auch irgendwann mal wieder aus ihrer Versenkung hervor und nun ging es daran, den Boden in der Küche und im Wohnzimmer wieder begehbar zu machen. Heißt, alle Spielzeuge wegzuräumen. Diese Aufgabe wurde von der Mutter an die Kinder herangetragen. Um es kurz zu machen, diese Aufgabe hat sie wirklich fast eine Ewigkeit gedauert, da sie zwischendurch immer gefragt haben, ob sie jetzt fertig seien. Das waren sie natürlich nicht. Sie haben einfach noch keine Sinn dafür, was Aufräumen wirklich heißt und daher muss ich ihnen immer mitteilen, was sie noch wegräumen müssen und wohin.

Um sie dazu zu bewegen, etwas schneller zu arbeiten, meinte ich, dass ich ja schon mal anfangen könnte, den Geburtstagskuchen von Claire zu essen. Huuiiii, da kam eine Welle der Entrüstung auf mich zu und Claire hat wieder auf die Tränendrüsen gedrückt und mich versucht, vom Kuchen wegzuzerren. Irgendwann haben sie dann eingesehen, dass nur Aufräumen ihnen zu einem Stück Kuchen verhelfen kann. Als sie dann endlich fertig waren, hat Ella ganz ängstlich Claire gefragt, die neben mir beim Kuchen stand, ob ich denn schon den ganzen Kuchen aufgegessen hätte? 🙂 Ach ja, deswegen liebe ich Kinder. Ihre Gehirne funktionieren einfach noch so anders als unsere. Als ob ich einen ganzen Kuchen in fünf Minuten essen könnte. Meine Brüder würden es vielleicht hinbekommen, aber ich doch nicht. Ich meine, ich liebe Kuchen, aber das ist dann doch zu viel des Guten. Am Ende saßen wir schließlich alle mit einem Stück Kuchen am Tisch. Sagen wir es mal so, stellt euch das Süßeste vor, was ihr bis jetzt gegessen habt und stellt es euch dann noch einmal zehnmal süßer vor – dann wisst ihr ungefähr wie der Kuchen geschmeckt hat. Eigentlich liebe ich Süßes, aber das war echt zu viel.

Später gab es zum Abendessen eine Suppe, die glaube ich, keinem von uns geschmeckt hat. Claire ist sogar lieber früher ins Bett gegangen, als diese Suppe zu essen. Damit hatte ich auch kein Problem. Sie ist diesmal richtig schnell eingeschlafen. Sonst hört man sie noch eine Zeit lang mit ihren Stofftieren sprechen, aber nicht gestern Nacht. Der Mittagsschlafentzug zieht seine Bahnen! Später habe ich dann Ella ins Bett gebracht. Ich lieb ihr Bett. Das ist so schön weich und kuschlig. Ella wollte noch mit mir über eine Situation in der Schule sprechen, die sie momentan beschäftigt. Auf der einen Seite liebe ich es, wenn sie sich mir anvertraut, da es zeigt, dass sie mir vertraut. Auf der anderen Seite ist es unglaublich schwer für mich, ihr einen Rat zu geben. Ich kann mich halt im Englischen noch nicht so tiefgründig ausdrücken und muss zudem auch immer die Interessen der Eltern im Blick haben. Ich habe mein Bestes gegeben, sie aber auch noch mal darauf hingewiesen, mit ihrer Mutter über die Situation zu sprechen.

Den Spruch des Tages hat übrigens Claire abgeliefert. Sie kam morgens runter und das erste was sie fragte, war: „Are there more presents?“ Nein Claire, leider nicht. Man hat bedauerlicherweise nur an einem Tag Geburtstag. 🙂

Upps!!! Es ist doch kein kurzer Beitrag geworden. Ich hoffe, damit könnt ihr leben! 🙂 Über Kommentare würde ich mich freuen. (Es zeigt mir, dass wirklich Leute meinen Blog lesen und ich mir die Mühe nicht umsonst mache 🙂 )