I wanna have a new nanny!

I wanna have a new nanny!

Es tut mir so leid, dass dieser Beitrag wieder so spät kommt, aber wenn man krank ist, hat man eben nicht so viel Lust, sich vor den Laptop zu setzen und einen Beitrag zu schreiben. Aber fangen wir da an, wo wir aufgehört haben.

Der letze  Beitrag kam am Mittwoch in meiner ‚Mittagspause‘. Kurz darauf waren die Kinder ja wieder zu Hause und Ella brachte die Information mit, dass zwei ihrer Schulkameraden Läuse hätten und in einem Elternbrief wurde ich dazu auufgefordert, auch bei ‚meinem‘ Kind mal nachzuschauen. Gesagt, getan. Es war ein seltsamer Gefühl, Ellas Kopf nach diesen kleinen Viechern absuchen zu müssen. Die ganze Zeit habe ich mich dabei gefragt, was ich machen würde, wenn ich wirklich welche finden würde? Immerhin war ich ja alleine mit den Kindern zu Hause. Ihr erinnert euch, meine Gasteltern waren beide  auf Geschäftsreise. Zum Glück habe ich keine gefunden, oder ich habe sie einfach übersehen 🙂 Abends hat dann die Babysitterin, die Kinder ins Bett gebracht und ich war endlich off.

Es kommt natürlich alles auf einmal. Am nächsten Morgen durfte ich feststellen, dass wir kein warmes Wasser mehr im Haus hatten. Mein HD hat mir aus den Niederlanden Möglichkeiten geschickt, woran es liegen könnte, aber ich habe die Ursache einfach nicht finden können. So musste ich im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser springen – na ja, nicht ganz. Ich habe auf eine Dusche verzichtet und mir stattdessen nur die Haare gewaschen. Es war natürlich auch genau der Tag, an dem die Mädchen eine Dusche hätten nehmen müssen, insbesondere da Ellas Schulfotos am nächsten Tag anstanden. Aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, die Kinder unter eine kalte Dusche zu stellen.
Claire hatte keine Schule an dem Tag und hat sich ziemlich gelangweilt. Ich habe mich nämlich endlich dem Schreckgespenst „Playroom“ gestellt und mich daran gemacht, dort irgendwie Ordnung rein zu bringen. Ich habe nicht alles an einem Tag gemacht. Dafür hatte ich einfach nicht den Nerv. Außerdem hatte Claire ja auch am Freitag keine Schule und so hatte ich für diese Aufgabe genügend Zeit. Ihr glaubt nicht, wie viele Sachen ich aussortiert habe. Eine riesige Tüte voller Spielsachen, eine ganze Kiste Duplos und große Plastikbausteine. In nächster Zeit muss ich das ganze zu einer Wohltätigkeitsorganisation bringen. Der Kofferraum wird voll sein.
Übrigens, die Putzfrauen räumen jeden Mittwoch ganz fleißig die Spielsachen wieder ein, die ich im Wohnzimmer aussortiert hatte.
Donnerstag war auch der Tag, an dem ich bis spät abends arbeiten musste. Viel ausmachen tut mir das nicht, da ich so im Wohnzimmer auf diesem riesigen Flachbildschirm Netflix schauen kann.

Am Freitag war bei mir dann irgendwie der Wurm drin. Ich weiß nicht warum, aber an diesem Tag hat mich alles aufgeregt. Wahrscheinlich war die Woche einfach zu stressig gewesen. Die Mädchen und ich mussten zudem noch erfahren, dass ihr liebster Frozen-Yoghurt-Laden für immer geschlossen hatte. Wenigstens hatten wir wieder warmes Wasser, nachdem ein Handwerker festgestellt hat, dass bloß der Stecker raus war. Das Kabel war wohl zu schwer und da sich die Steckdose an der Decke befindet, konnte der Stecker sich selber ‚entstecken‘ – sorry, ich weiß grad nicht, wie man das richtig auf Deutsch sagt 🙂 Der Kommentar von meinem lieben Bruder Stephan dazu: „Das ist doch das erste, was man überprüft, wenn so etwas passiert!“ Na ja, ich hatte eben nur die Sicherungen überprüft und die waren selbstverständlich alle noch drin. Auf die WhatsApp-Nachricht „Wir haben kein warmes Wasser mehr im Haus!“ hat mein anderer Bruder Daniel nur geantwortet: „Wenigstens habe ich ein kühles Bier!“ So viel Mitleid ist doch herzerwärmend. Wer braucht dann noch warmes Wasser? 🙂

Am Wochende durfte ich feststellen, dass ich nur noch bis spätestens halb zehn schlafen kann. Ich dachte immer, dass es an den Kindern liegen würde, die morgens nicht besonders leise sind. Aber die Kinder waren dieses Wochenende nicht zu Hause und trotzdem konnte ich nicht länger schlafen. In Deutschland konnte ich bis 13 Uhr schlafen.
Am Sonntag habe ich in der Kirche/Kino zwei Mädchen kennengelernt und nach dem Gottesdienst sind wir zusammen einen Kaffee trinken gegangen – also, sie haben einen Kaffee getrunken, ich rühr das Zeug ja nicht an. Stattdessen habe ich mir eine Smoothie gegönnt. Es muss aber gesagt werde,dass ich wirklich kein Starbucks-Fan bin. Ich frage mich, warum darauf alle so abfahren? Kann mir das bitte einer erklären!
Nachmittags fing ich dann an, mich krank zu fühlen und am Montag hat es mich dann richtig erwischt. Ich weiß nicht warum, aber mein Körper scheint irgendwie ganz genau zu wissen, wann meine freien Tage sind. Kurz gesagt, es ging mir richtig beschießen und ich habe den ganzen Tag im Wohnzimmer vor diesem tollen Flachbildschirm verbracht. Es tat mir ein bisschen leid, dass ich ‚Nein‘ sagen musste, als mein HD mich gefragt hat, ob ich sie von der Tante abholen könnte. Aber Autofahren habe ich mir in meinem Zustand wirklich nicht zugedraut.

Übrigens, wusstet ihr, dass man hier zu bestimmten Zeiten nicht auf den Highway fahren darf, wenn man alleine im Auto sitzt. Es müssen sich mindestens zwei Personen im Fahrzeug befinden. Stephan meint, das ist, um den Berufsverkehr zu regeln, aber ich fühle mich in meinen Freiheiten beschränkt.

Heute geht es mir immer noch nicht so gut und ich habe miserabel geschlafen. Ich habe trotzdem gearbeitet – ok, ich gebs zu: Die Kinder hatten heute ein bisschen länger Screentime. Aber was hättet ihr gemacht, wenn sich bei euch im Kopf alles dreht? Ich entschuldige mich übrigens, wenn dieser Beitrag nicht der am besten verfasste Beitrag ist, mir ist aber immer noch schwindelig und zwischendurch habe ich auch noch Nasenbluten bekommen.

Ella hat morgen schon wieder keine Schule. Die lassen hier aber auch wegen jedem Scheiß die Schule ausfallen. Ich glaub morgen fällt sie aus, wegen einer Lehrer-Eltern-Konferenz. Die Amerikaner kommen wohl nicht auf die Idee, solche Aktivitäten am Nachmittag abzuhalten. Ein kultureller Fakt am Rande: Schüler müssen hier nicht aufstehen, um ihren Lehrer zu grüßen – auf jeden Fall nicht in Ellas Schule.

Die ersten Reisepläne stehen übrigens. Die letzte Dezemberwoche werde ich sehr wahrscheinlich in Atlanta, Georgia bei lieben Freunden verbringen. Im Januar geht es dann mit meinem Bruder Daniel und seiner Freundin nach Philadelphia und Atlantic City. Mit einer Freundin ist für den selben Monat ein Wochenendtrip nach New York City angedacht und im Frühling wollen wir Chicago gemeinsam unsicher machen.

Ich schreibe meistens die Überschriften als erstes und vergesse dann, darauf einzugehen. Wir waren grade noch einkaufen (der Supermarkt hat übrigens lebende Hummer im Angebot) und ich habe am Ende den Einkaufswagen weggebracht. Als ich anschließend ins Auto eingestiegen bin, meinte mein HD, dass Claire versucht hätte, ihn davon zu überzeugen, mich auf dem Parkplatz zurückzulassen. Ich habe sie gefragt, ob sie eine neue Nanny haben möchte und ihre Antwort war: „I wanna have a new nanny!“ Da musste ich schmunzeln. Wahrscheinlich hofft sie auf eine Nanny, die ihr mehr Süßigkeiten und Screentime zugesteht. Auf der anderen Seite ist sie diejenige, die mir hundertmal am Tag sagt, wie lieb sie mich doch hat. Ella ist da bekanntlich zurückhaltender. Daher habe ich mich umso mehr gefreut, als sie mich heute abend umarmt hat und mir einen Gute-Nacht-Kuss gegeben hat (Kindern fällt das natürlich immer dann ein, wenn man selber krank ist 🙂 ) Das sind die Momente, wofür ein Au pair lebt.

Ein Gedanke zu „I wanna have a new nanny!

  1. Hallihallo!

    Na, deine Woche klingt ja wirklich alles andere als entspannt! Eher so stressig wie meine letzte Woche. … Einiges hast du mir ja davon auch schon erzählt.
    Nur dass Claire unbedingt eine neue Nanny haben zu wollen scheint, war mir neu. Aber man kann den Kindern ja auch nicht alles durchgehen lassen ;D

    Ich finde übrigens auch, dass bei euch da drüben die Schule ziemlich oft ausfällt. … Und dann beschweren sich manche Eltern und Lehrer schon bei den (vergleichsweise) paar Tagen, die bei uns wegen irgendwelcher Konferenzen oder Ähnlichem ausfallen 😀

    Alles Liebe,
    Nina

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