Wo ist Elton?

Wo ist Elton?

20151126_104304
Ella hat morgens schon mal den Tisch eingedeckt 🙂

Mein erstes Thanksgiving liegt hinter mir. Und ich habe mich nicht wie erwartet überfuttert, dabei gab es wirklich reichlich zu Essen. Wir sind zu Hause geblieben und die Großeltern und die Tante mit ihrer Familie sind zu Besuch gekommen. Sie hat zwei Söhne und der Kleine hat sich dieses Mal sogar getraut, mit mir zu reden. Er ist eigentlich ziemlich schüchtern, scheint m
ich aber zu mögen – wenn ich der Mutter Glauben schenken darf.
Eigentlich war das Essen für ein Uhr angesetzt, aber es hat dann doch bis kurz nach drei gedauert, bis der Truthahn endlich fertig war. Ich liste euch mal auf, was es alles zum Essen gab:

  • an erster Stelle steht natürlich der Truthahn, der aber nicht ganz auf den Tisch kam. Vorher hat mein Gastvater Stücke abgeschnitten, die dann auf einer Silberplatte serviert wurden.
  • zu dem Truthahn gab es eine helle Soße
  • einmal normalen Kartoffelbrei
  • und einmal süßen Kartoffelbrei, der übrigens eher eine rötliche Farbe besitzt
  • Brotpudding – ich glaube auf jeden Fall, dass es sich dabei darum handelte
  • eine Art von Maisauflauf, ich weiß leider den richtigen Namen nicht
  • Cranberry-Soße, die mir überhaupt nicht geschmeckt hat – viel zu sauer
  • Rosenkohl, der zuerst angebraten wurde und dann noch in den Ofen gesteckt wurde
  • grüne Bohnen
  • Rolls – dabei handelt es sich um eine Art Brot (hier von habe ich am meisten gegessen)
20151126_144141
So sah der Tisch richtig eingedeckt aus!

Ich glaube, jetzt hab ich alles.  Wenn ihr mich fragt, war das viel zu viel. Ich habe es lieber, wenn man ein Fleisch, eine Beilage und ein Gemüse dazu hat. So wie wir es zu Hause haben – z.B. Rouladen mit Knödeln und Rotkohl. Ich habe von allem ein bisschen probiert und bin dann am Brot hängen geblieben. Später hat meine Gastmutter noch Apfelbutter hervorgeholt, die mit dem Brot zusammen richtig lecker war.
Es wurde übrigens Silberbesteck verwendet, das vorher fleißig poliert wurde. Ich hatte keine Ahnung, dass meine Gastfamilie so etwas besitzt. Ich habe beim Tischdecken geholfen und meine Gastmutter hat mir einen Zettel in die Hand gedrückt mit einer Abbildung drauf, wie das Geschirr richtig platziert wird. Ihr Kommentar: „Das weißt du ja vielleicht noch von deiner Mutter zu Hause!“ Ich habe mir nur so gedacht: „Nein, so was ist uns eigentlich relativ egal. Hauptsache das Essen schmeckt!“ 🙂
Nach dem Essen bin ich erstmal wieder in mein Appartment gegange20151126_150520n. Irgendwie war ich richtig müde – keine Ahnung warum. Die Oma meinte, dass würde der Truthahn machen.
Für den Nachtisch bin ich wieder nach oben. Es gab selbstgemachte Kürbiseiscreme und zwei Pies – einmal Schokolade mit Nüssen und einmal Beeren. Besonders lecker fande ich sie nicht. Die Eiscreme war aber der Hammer, insbesondere die für die Erwachsenen – Whisky-Eiscreme! 🙂
Danach war die Zeit gekommen, um den Wunschknochen zu brechen. Dabei handelt es sich um eine Knochen vom Truthahn, der die Form einer Astgabel hat. Er darf nur mit dem kleinen Finger gebrochen werden. Auf der einen Seite waren Ella und Claire und auf der anderen Seite die Cousins. Als der Knochen in zwei war, sah es erst so aus als ob es ein Unentschieden wäre. Es darf sich nämlich nur die Seite etwas wünschen, die das längere Stück haben. Aber es hat sich herausgestellt, dass das Stück der Mädchen ein bisschen länger war.

Und dann war Thanksgiving auch schon vorbei und der Black Friday kam. An diesem Tag hat eigentlich jeder Laden Rabatte und Sonderangebote und teilweise rasten die Menschen richtig aus. Ich habe mich Vormittags auf den Weg in eine Mall gemacht und war enttäuscht. Es war nicht so überfüllt, wie ich gedacht hätte und ausgerastet sind die Leute auch nicht mehr. Eine Freundin von mir hat berichtet, dass das ganze nachts ganz anders ausgesehen hatte. Die Läden hatten nämlich die ganze Nacht auf. Mir war meine Nachtruhe allerdings wichtiger als der Konsumrausch. Immerhin habe ich jetzt endlich eine Winterjacke, aber immer noch keine Schuhe. Dabei war es die letzten beiden Tage wieder richtig warm. Man konnte ohne Jacke vor die Tür treten. Ich wünsche mir aber Schnee!

Mit Thanksgiving hat die Weihnachtszeit in den USA offiziel begonnen. Im Radio werden nur noch Weihnachtslieder gespielt und meine Host Family wird nächste Woche schon den Weihnachtsbaum holen gehen. Ich bin sehr froh, dass sie einen richtigen Baum kaufen werden und sich kein Plastikding ins Zimmer stellen.
Eine andere Tradition hat auch schon begonnen. In meiner Familie heißt diese Elton! Elton ist ein Elf, der ab jetzt darauf aufpasst, dass die Kinder auch schön artig sind. Dafür versteckt er sich jeden Tag im Haus und die Kinder müssen ihn finden. Ich selber habe ihn noch nicht gesehen, da die
Kinder bis gestern campen waren. Mir wurde aber schon fleißig berichtet, dass er sich in einer Astgabel und im Auto versteckt hat. Darüber waren die Beiden sehr erleichtert, da sie schon dachten, dass er sie beim Campen nicht finden würde.

Ich hingegen bin immer noch nicht mit dem Adventskalender fertig und die Nikolausgeschenke habe ich auch noch nicht. Daher steht Einkaufen morgen ganz groß auf meiner Liste.

Ein Gedanke zu „Wo ist Elton?

  1. Hi Miri,

    also ich glaube, schon allein für das Essen wäre ich gerne da gewesen!

    Dafür hab ich am Samstag mit meiner Cousine und meinem Cousin Weihachtskekse gebacken – Vanillekipferl und Schneeflöckchen 🙂

    Übrigens, das mit „Elton“ finde ich eine niedliche Idee. Ist das dann so, dass wenn er ja schaut, dass die beiden artig sind, dass auch irgendwelche Auswirkungen auf die Gescheke zu Weihnachten hat, also wenn Ella und Claire nicht artig wären?

    Liebe Grüße,
    Nina

    P.S.: Ich wünsche mir auch Schnee. Aber es soll erst ganz spät abends am 22.12. anfangen zu schneien (also so wünsche ich mir das), weil dann bin ich schon für Weihnachten bei meinen Großeltern!

Kommentare sind geschlossen.

Kommentare sind geschlossen.