Super Bowl

Super Bowl

Hey ho, da bin ich schon wieder. Ich hoffe, ihr hattet alle ein tolles Wochenende. Dieser Beitrag wird über das Thema American Football gehen und wer sich dafür nicht interessiert, sollte daher den Beitrag einfach überspringen.

American Football gehört hier einfach zur Kultur. Diese Sportart ist aus den USA nicht mehr wegzudenken. Sobald die Saison angefangen hat, sieht man jedes Wochenende die ganzen Fans in ihren Trikots in den Sportbars wie sie ihr Team anfeuern.
Ich werde euch in diesem Beitrag nicht die Regeln des Spieles erklären. Das würde zu weit führen. Aber ich habe gestern ein bisschen über die Geschichte recherchiert und würde die Informationen gerne mit euch teilen. Somit habt auch ihr die Möglichkeit, etwas mehr über American Football zu erfahren.

Der American Football hat seine Wurzeln eigentlich in zwei Sportarten – Fußball und Rugby. Man kann die Geschichte bis ins Ende des neunzehnten Jahrhunderts zurückverfolgen.
Damals führte ein gewisser Walter Camp Neuerungen in den Regeln des Rugbys ein und so begann die Umwandlung des Rugbys in American Football.
Es bildeten sich Teams und 1902 war es dann so weit, dass sich sogar ein geregelter Ligabetrieb einspielen konnte. Dieser Ligabetrieb war nach heutigen Standard aber dennoch ziemlich chaotisch. So gab es zum Beispiel keinen geregelten Spielplan. Als Konsequenz daraus wurde die „American Professional Football Association“ gegründet. Ihre Aufgabe war es, Ordnung in dieses Chaos zu bringen. Nur zwei Jahre später wurde diese Organisation umbenannt in „National Football League“. Kurz auch NFL genannt. Diesen Namen trägt sie noch heute.
Den Siegeszug der NFL wurde aber erst 1950 richtig in die Wege geleitet, als der erste TV-Vertrag unterzeichnet wurde. Nun wurden die Spiele auch im Fernsehen gezeigt und die Sportart wurde dadurch noch populärer.
Zwischendurch bekam die NFL immer wieder Konkurrenz von sogenannten Konkurrenzligen, die sich aber meistens nur ein Jahr hielten. Die Konkurrenzliga namens „American Football League“ kurz AFL stellte hier nach zahlreichen Anlaufversuchen eine Ausnahme dar und so kam es im Jahre 1966 zur Fusion der NFL und der AFL. Der Name NFL wurde allerdings beibehalten. Diese Fusion führte allerdings auch Neuerungen herbei. So wurde die Liga, die nun aus 28 Teams bestand, aufgeteilt in die NFC und die AFC. Die Abkürzungen stehen für „National Football Conference“ und „American Football Conference“.
Am Ende jeder Saison traten nun die Meister beider Conferences gegeinander an. Der Super Bowl war geboren. Der erste Super Bowl fand am 15. Januar 1967 statt. Es traten die Green Bay Packers gegen die Kansas City Chiefs an und gewannen 35:10. Es muss aber hinzugefügt werden, dass dieses Spiel erst im Nachhinein auf den Titel „Super Bowl“ getauft wurde.
Der Super Bowl wurde im Laufe der Zeit das Sportevent schlechthin. Und das nicht nur in den USA sondern auf der ganzen Welt.
!975 wurde eine weitere Neuerung eingeführt, die den Zuschauern das Leben vereinfachte. Die Schiedsrichter bekamen nämlich drahtlose Mikrofone und konnten somit ihre Entscheidungen verkünden. Somit musste der Zuschauer nicht mehr die gesamten Zeichen der Schiris auswendig können.

Übrigens werden am Tag des Super Bowls hier in den USA die meisten Avocados im Jahr verkauft. Wer sich wundert, warum das so ist – aus Avocados bereitet man Guacamole zu, die hier ein beliebter Dip für Chips ist.
Heute bezeichnet man den Tag des Super Bowls schon als inoffizieller Feiertag in den USA. Ich muss wohl nicht darauf hinweisen, dass an diesem Tag auch die höchsten Einschaltquoten erlangt werden.
Im Gegensatz zu sonstigen Sportevents hier in den USA ist die Stimmung beim Super Bowl richtig richtig gut. In der Halbzeit wird zudem einen Halbzeitshow abgezogen, in der berühmte Sänger auftreten.
Natürlich haben sich die Preise für Super Bowl Tickets gewaschen. Im Radio habe ich sogar gehört, dass einer der Spieler für seine einwöchige Tochter ein Ticket für 800 Dollar kaufen musste. Das Kind nimmt noch nicht einmal einen eigenen Platz ein.

Super Bowl Partys gehören einfach zu diesem Event dazu. Man trifft sich mit Freunden, um das Spiel zu schauen. Dabei darf gutes Essen natürlich nicht fehlen.
Wir hatten keine Super Bowl Party. Eigentlich wollte eine befreundete Familie vorbeikommen, aber sie sind leider krank geworden. Außerdem war meine Gastmutter auch nicht da, da sie nach LA wegen ihrer Arbeit musste.
Gutes Essen hatten wir trotzdem. Es gab zuerst einen Snack aus Kartoffeln mit Käse überbacken und mit einer Tomatensoße. Zum Abendessen gab es dann selbst gemachtes Chili. Das war richtig lecker. Danach musste ich auch schon wieder los zum Babysitten. Die Eltern der Zwillinge waren nämlich auf eine Super Bowl Party eingeladen.
An diesem Abend waren die Kinder nicht so leicht zu handhaben wie an dem Wochenende davor. Aber ich habe es trotzdem gemeistert bekommen und so lagen die Kinder um kurz nach acht im Bett und ich konnte ohne Störungen das Spiel schauen. Es war übrigens der 50. Super Bowl und es haben die Denver Broncos gegen die North Carolina Panthers gespielt. Das klingt jetzt alles so aufregend, aber ehrlich gesagt, war das eins der langweiligsten American Football Spiele, die ich bis jetzt gesehen habe.
Da war die Halbzeitsshow schon interessanter. Es hat Coldplay, Bruno Mars und Beyonce performt. Coldplay haben mir jetzt nicht so zugesagt, aber dafür war Bruno Mars um so besser.
Um es kurz zu machen, die Broncos haben gewonnen. Übrigens waren hier in der Umgebung alle für die Broncos. Keine Ahnung warum, da North Carolina doch viel näher liegt.
Aber schon die Welpen haben vorhergesagt, dass die Broncos gewinnen werden. Das habe ich vorher im Fernsehen gesehen. Man hat zwei Fressnäpfe hingestellt, einer für die Broncos und einer für die Panthers, und hat dann sieben Welpen losgelassen. Abgesehen von zwei sind alle zum Bronco-Napf gelaufen.

Das war mein erster Super Bowl hier in den USA. Ihr seht, es war gar nicht so interessant. Aber ich hoffe, ihr habt einen guten Einblick in den American Football bekommen, der hier schon Kult ist.

P.S.: Ich habe mal recherchiert. American Football Spieler haben nur eine Lebenserwartung von 53 bis 59 Jahren und bei ihnen liegt die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer, Demenz oder Parkinso zu erkranken viel höher. Kein Wunder – so oft wie die einen auf den Kopf bekommen. Das kann doch nur ungesund sein.

P.P.S.: Die Information über die Geschichte des American Footballs habe ich übrigens von http://www.footballforum.de/informationen/geschichte.html.

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