Emergency Stop!

Emergency Stop!

Oh man, in letzter Zeit war so viel bei mir los, dass ich überhaupt nicht zum Schreiben gekommen bin. Daher kommt jetzt etwas verspätet der Beitrag über meine Heimreise von Atlanta nach DC.

Ich habe schon im letzten Beitrag erwähnt, dass meine Freunde ziemlich weit vom Flughafen weg wohnen. Da mein Flug um halb neun Uhr morgens ging, musste ich daher ziemlich früh aufstehen. Wenn ich mich richtig erinnere, hat mein Wecker um kurz nach fünf geklingelt. Nachdem ich noch schnell meine letzten Sachen zusammen gesammelt habe und mich von Alexandra verabschiedet habe, ging es mit dem Auto in Richtung Atlanta. Am Stadtrand angekommen, sind wir in die Metro eingestiegen. Die Fahrt mit der Metro hat etwa eine Stunde gedauert, weil wir einmal umsteigen mussten.
Am Flughafen erwartete mich eine sehr lange Warteschlange am Security Schalter. Als ich nach Atlanta von DC aus geflogen bin, war ich nach fünf Minuten mit der Security durch, aber beim größten Flughafen in der Welt dauerte das ganze etwas länger. Endlich war ich dran und durfte mal wieder meine Schuhe ausziehen. Als ich meine ganzen Sachen in den Scanner geschoben hatte, fragte mich einer der Security-Beamten, wie alt ich sei und ob ich zwölf Jahre alt wäre? 🙂 Ich finde es jedesmal lustig, wenn ich jünger geschätzt werde, besonders wenn es sieben Jahre sind.

Natürlich war ich wieder eine der Glücklichen, deren Koffer noch einmal extra geöffnet wurde. Das hat mir gar nicht gepasst, da es schon acht Uhr war und meine Boarding-Time schon angefangen hatte. Der Beamte hatte aber keine Eile, meinen Koffer zu untersuchen. Sein Kommentar als er das Fach mit der ganzen Schokolade auf machte, war einfach nur: „That’s a lot of candy“.
Endlich war er mit meinem Koffer fertig und er war sogar so nett und hat ihn wieder zu gemacht. Durch die ganzen Süßigkeiten war das nämlich kein leichtes Unterfang.
Nach acht Uhr konnte ich mich schließlich auf den Weg zu meinem Gate machen. Da der Flughafen so groß ist, fahren Züge zwischen den einzelnen Gates hin und her.
Als ich bei Gate C ankam, waren schon fast alle Leute an Board. Mein frühes Einchecken hat mir diesmal also nichts gebracht. Da ich mit eine der Letzten war, die an Board kam, habe ich leider kein Fensterplatz, sondern bloß einen Platz am Gang bekommen können. Die Stewardess war so nett und hat mir geholfen, meinen Koffer auf die Ablage zu hieven. Der war durch die zwei Kilo Schokolade nämlich schwerer als beim Hinflug. Ich glaube, sie hat mich auch für ein Kind gehalten.

Kurze Zeit später waren wir auch schon in der Luft. Das Wetter war etwas schlechter als auf dem Weg nach Atlanta, aber es war trotzdem ein ruhiger Flug. Als ich das Toiletten-Zeichen beobachtet und grade dabei war, eine Entscheidung zu fällen, ob ich im Flugzeug aufs Klo gehen sollte oder lieber nicht, viel mir auf, dass im vorderen Teil der Kabine etwas Unruhe entstand.
So wie es aussah, ging es einem Passagier richtig schlecht. Die Stewardessen kamen mit Sauerstoffflaschen an und ein anderer Passagier, der wohl Arzt war, versuchte zu helfen. Das ganze ging fast eine Stunde lang und ich war kurz vorm Verdursten, da sich jede einzelne Stewardess nun um den Kranken knubbelte und die restlichen Passagiere so relativ vergessen waren. Natürlich verstehe ich, wenn diese Person so viel Aufmerksamkeit und Hilfe bekommt, aber fünf Stewardessen sind doch etwas zu viel. Vor allem wenn sie nur daneben stehen und nicht wirklich helfen können.

Nach einiger Zeit kam schließlich die Durchsage, dass wir einen Emergency Stop einlegen müssen, damit die Person professionelle Hilfe bekommen und ins Krankenhaus gebracht werden kann.
Aufgrund dessen sind wir irgendwo im Nirgendwo auf einem kleinen Flughafen runter gegangen. Ich weiß den Namen der Stadt nicht mehr, aber es lag im Bundesstaat North Carolina. Kaum kam das Flugzeug zum Stillstand, kamen auch schon die Rettungssanitäter mit einer Trage an Bord und die Person wurde aus dem Flugzeug bugsiert. Es dauerte noch ein bisschen, bis auch wir uns wieder auf den Weg machen konnten. Zuerst musste das Flugzeug noch aufgetankt werden und wir mussten warten, bis wir uns in den Flugverkehr wieder einreihen konnten.
Die Notlandung hat uns eine Stunde Verzögerung eingebracht. Da steigt man ins Flugzeug mit der Erwartung eines normalen Flugs und auf einmal muss das Flugzeug aufgrund eines medizinischen Notfalls notlanden. So etwas habe ich auch noch nie erlebt.

Ich war froh, wieder zu Hause zu sein. Meine Vorfreude hilt bis zur Haustür an, die ich kaum aufbekam, weil ganz viel Müll davor stand. Im Rest des Hauses sah es nicht besser aus – es war ein Chaos hoch drei. Daher habe ich sofort mein Apartment aufgeräumt, damit ich wenigstens dort Sauberkeit und Ordnung haben kann.

Das war meine verrückte Heimreise und verrückt geht es in den nächsten Beiträgen weiter. Schließlich ist mein Bruder mit seiner Freundin zu Besuch und wir erleben viel zusammen. Ihr könnt gespannt sein.

Ein Gedanke zu „Emergency Stop!

  1. Hi Miri,

    also dass du da auf 12 geschätzt wurdest, das kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich meine, jünger als du bist, okay 🙂 aber doch nicht 12!

    Naja, und der Rest klingt echt aufregend! Ich glaube, ich hätte in der Situation im Flugzeug totale Panik bekommen.
    Sowas passiert bestimmt auch dem Personal nicht sonderlich oft, hoffe ich zumindest!

    Liebe Grüße,
    Nina

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