Kulturelle Unterschiede (Teil I)

Kulturelle Unterschiede (Teil I)

* English version below

Endlich komme ich einmal dazu, ein paar der kulturellen Unterschiede zwischen Südkorea und Deutschland in einem Beitrag zusammenzufassen, die ich über die letzten Wochen so fleißig in einer Liste gesammelt habe. Direkt am Anfang möchte ich dazu sagen, dass alles auf meiner subjektiven Wahrnehmung beruht und dass andere Leute manche von den angesprochenen Punkten vielleicht komplett anders empfinden. Ich hoffe, dass ich alles richtig wiedergebe. Falls nicht, dürft ihr mich gerne auf Fehler aufmerksam machen. Genug von den langen Vorreden. Legen wir los!

#1 Essstäbchen

Fangen wir mit dem kulturellen Unterschied an, der fast jedem einfällt, wenn man an asiatische Kulturen denkt. Während bei uns zu Hause Messer und Gabel beim Essen vorherrschen, sind es hier die Essstäbchen. Essstäbchen ist aber nicht gleich Essstäbchen. Je nach Land gibt es da signifikante Unterschiede. Japanische Essstäbchen, zum Beispiel, sind meistens aus Holz, ziemlich kurz und vorne spitz und am anderen Ende viereckig. Chinesische Essstäbchen hingegen sind lang, entweder aus Kunststoff, Bambus oder Holz, sehr lang und vorne eher stumpf und am anderen Ende viereckig. Die koreanischen Essstäbchen sind aus Metall, von flacher Form und von mittlerer Länge im Vergleich zu den japanischen und chinesischen Stäbchen.
Ausländer stufen die Handhabung von koreanischen Stäbchen durch die glatte Oberfläche und die flache Form häufig als sehr schwierig ein. Auch ich hatte am Anfang etwas mit den Stäbchen zu kämpfen. Mittlerweile habe ich mich aber so sehr an die koreanischen Stäbchen gewöhnt, dass ich jetzt sogar eher Probleme mit chinesischen oder japanischen Essstäbchen habe. Ich glaube, dass es einfach Gewöhnungssache ist. Und da bei uns chinesische oder japanische Restaurants verbreiteter sind als koreanische Restaurant, sind wir „Ausländer“ dadurch eben eher an diese Art von Stäbchen gewöhnt.
Nach sechs Monaten in Korea fühle ich mich doch sehr sicher im Umgang mit Stäbchen – auch wenn ich zugeben muss, dass das sehr von meiner Tagesform und von dem jeweiligen Gericht abhängt. Aber ich bilde mir ein, dass ich seltener die Frage zu hören bekomme, ob ich eine Gabel haben möchte. 🙂
Übrigens wird in Korea auch sehr viel der Löffel benutzt. Essstäbchen und Löffel gehen hier sozusagen Hand in Hand – so wie bei uns Messer und Gabel Hand in Hand gehen.

#2 Restaurantbesuch

Der Restaurantbesuch läuft hier in Korea ein bisschen anders ab als zu Hause. Das fängt schon an, wenn man das Restaurant betritt. Sehr häufig rufen alle Angestellten einem ein „Willkommen“ zu – sogar der Koch aus der Küche (die Küchen sind hier offener gestaltet als in westlichen Restaurants und daher kriegt der Koch auch mit, was im Gastraum passiert). Danach wird die Frage gestellt, mit wie vielen Personen man da sei und anschließend kriegt man seinen Tisch zugewiesen und die Karte gebracht.
Nachdem man sein Gericht ausgewählt hat, wartet man vergebens darauf, dass der Kellner von sich aus an den Tisch kommt, um die Bestellung aufzunehmen. Stattdessen ruft man den Kellner zu sich, oder je nach Größe des Restaurants ruft man auch einfach seine Bestellung zum Kellner hin. Häufig findet man in Restaurant extra einen Call-Button, um die Bedienung an den Tisch zu rufen. Oder die Bestellung läuft komplett elektronisch über installierte Tablets an den Tischen.
Nachdem man seine Bestellung aufgegeben hat, fängt einer am Tisch an, Becher zu verteilen und den Leuten Wasser einzuschenken. Es steht immer eine Kanne Wasser auf den Tischen. Und falls das nicht der Fall ist, dann gibt es irgendwo im Restaurant einen Wasserspender, an dem man sich Wasser holen kann. Auch das Besteck befindet sich bereits am Tisch und muss selbstständig von den Gästen ausgeteilt werden. Entweder befindet es sich in einer Schublade an der Seite des Tisches oder in einer Box auf dem Tisch.
Nach dem Essen steht man auf und geht zur Kasse, um die Rechnung zu begleichen. Nicht wie bei uns, wo der Kellner die Rechnung an den Tisch bringt und man direkt am Tisch bezahlt. Es ist hier übrigens kein Problem, wenn jeder selber sein Gericht bezahlt oder wenn man die Rechnung einfach durch die Anzahl der Leute teilt. In Deutschland wird das gefühlt ja nicht so gerne gesehen. Obwohl sich das in letzter Zeit meiner Meinung nach auch schon gebessert hat.

#3 Cafés

Das ich die Cafés hier in Korea liebe, ist wohl jedem meiner Leser bereits bekannt. Zuhause ist die Café-Kultur ja nicht so verbreitet. Da geht man höchstens zum Bäcker um die Ecke, um dort seinen Kaffee und ein Stück Gebäck zu genießen. Oder im Sommer sitzt man im Straßencafé und beobachtet das Treiben auf der Straße. Wir Deutschen gehen also eher morgens oder am Nachmittag in ein Café. Die Koreaner bevorzugen ihren Kaffee aber gerne auch abends nach dem Abendessen. Daher haben die Cafés hier ziemlich lange offen – manche sogar bis Mitternacht. Dafür öffnen sie dann natürlich auch später. Manchmal erstmal gegen Mittag. Deutsche Touristen können also leicht enttäuscht werden, wenn sie sich vornehmen, in einem Café frühstücken zu gehen.
Die Getränke sind ein bisschen teurer als in Deutschland und man bezahlt bis zu fünf Euro für sein Getränk. Ein Stück Kuchen ist noch einmal ein bisschen teurer. Daher wird hier gerne geteilt. Also nicht wundern, wenn man ein Stück Kuchen bestellt und so viele Gabeln wie Leute am Tisch zum Kuchen bekommt. Die Koreaner lieben übrigens kalte Getränke – sogar im Winter. Daher gibt es hier sogar kalten Cappuccino zu bestellen.
Ein Café in Korea ist sowohl ein Ort, um eine gute Zeit mit Freunden zu haben, als auch zu arbeiten oder zu lernen. Sehr häufig sieht man hier Leute mit ihrem Laptop oder mit ihren Schulbüchern im Café sitzen – alleine oder in der Gruppe. Und ein Café ist ein beliebter Ort für ein Date. Manche Cafés sind geradezu bevölkert von jungen Paaren. Das sind meistens die Cafés, die sich auch gut für Instagram-Posts eignen.
Übrigens räumt man hier selber den Tisch ab und bringt das Tablett mit dem dreckigen Geschirr selber zum Tresen oder an den dafür vorgesehenen Platz.

#4 Junge Erwachsene

Junge Erwachsene in Korea stehen gefühlt unter einem sehr hohen Leistungsdruck und damit unter viel Stress. In Deutschland gibt es nach der Schule viele Wege und Chancen, um für ein Studium zugelassen zu werden. Und wer nicht studieren möchte, kann stattdessen eine Ausbildung anfangen. Die vielen Möglichkeiten, sein Leben nach der Schule anzugehen, nimmt für deutsche Schüler etwas den Druck und den Stress raus. In Korea ist allerdings fast alles aufs Studium ausgelegt und daher gibt es hier auch für alles einen Studiengang. So ist bei uns Krankenschwester ein Ausbildungsberuf, während man dafür in Korea eine Universität besuchen muss.
Es lastet somit ein großer Druck auf den Schülern, die dadurch sehr viel Zeit in Nachhilfeinstituten verbringen – ein Thema, das ich bereits in einem vorherigen Beitrag angesprochen habe. Eine Unmenge an Geld fließt in die private Nachhilfe der Kinder und alles gipfelt im Suneung – dem Zulassungstest fürs Studium und gleichzeitig die High School Abschlussprüfung. Der standardisierte Test findet jeden dritten Donnerstag im November statt. Und er wird von der gesamten Nation sehr ernst genommen. Es werden an dem Tag mehr U-Bahnen und Busse eingesetzt, um die Schüler rechtzeitig zum Test zu bringen. Zudem fängt die Arbeit eine Stunde später an, um Stau auf den Straßen zu vermeiden und sogar der Flugverkehr muss für eine kurze Zeit pausieren, um die Schüler bei der englischen Hörverstehaufgabe nicht zu stören. Es gibt sogar Lieder, die vorher und am Tag des Tests verboten sind, da sie ein so hohes Ohrwurm-Potential haben, dass die Schüler das Gelernte vergessen könnten.
Aber auch nach der Zulassung fürs Studium und selbst nach Beendigung des Studiums hört der Stress nicht auf. In Korea haben so viele junge Leute einen höheren Abschluss, wie sonst in keinem Land. Das bringt den Nachteil mit sich, dass der Arbeitsmarkt mit qualifizierten Leuten überfüllt ist und bei der Jobsuche wird eher auf Abschlüsse und Zertifikate geschaut, als auf das Können und die Talente, die der Bewerber mit sich bringt. Sehr viele meiner koreanischen Freunde sind daher entweder neben oder nach dem Studium noch extra Zertifikatkurse am belegen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Manchmal sogar, weil ihnen der Professor extra dazu geraten hat. Die Jobsuche ist daher extrem Nervenaufreibend und unangenehm.
Oder man findet erst gar keinen Job. Ich habe vorher noch nie so viele Leute in meinem Alter getroffen, die keinen Job oder nur einen Aushilfsjob haben. Manche nehmen sich aber auch extra eine Auszeit, um einmal den Stress hinter sich zu lassen.
Im Job hört der Stress dann aber auch nicht auf. Von Berufseinsteigern wird erwartet, dass sie extra hart arbeiten, um sich zu beweisen. Ein Acht-Stunden-Tag ist daher schon eher Luxus und Überstunden sind schon fast verpflichtend. Da wird manchmal sogar noch an Feiertagen gearbeitet. Die Anzahl an Urlaubstagen ist auch geringer als in Deutschland und zudem davon abhängig, wie viele Jahre man bereits arbeitet. Berufseinsteiger haben dadurch gerade einmal 15 Tage Urlaub im Jahr. Und wenn ich es richtig mitbekommen habe, wird es auch nur sehr ungern gesehen, wenn der Urlaub am Stück genommen wird. Wie die Koreaner überhaupt Erholung finden, ist mir ein Rätsel. In Deutschland hat der Arbeitnehmer ja sogar ein Recht auf zwei Wochen Urlaub am Stück pro Jahr.

#5 Wohnung

Die meisten Koreaner leben in Apartment-Gebäuden. Unverheiratete junge Leute wohnen häufig noch mit ihren Eltern zusammen und ziehen erst zur Hochzeit aus. Ich war bis jetzt noch nicht in allzu vielen koreanischen Wohnungen, aber das Layout wirkte sehr ähnlich. Die Küche und der Wohnbereich sind meistens offen gestaltet und zentral gelegen. An den Bereich schließen sich dann die einzelnen (Schlaf-)Zimmer an. Die Einrichtung fällt meiner Meinung nach sparsamer aus als in Deutschland.
Für die Sommerzeit gibt es in jeder Wohnung eine Klimaanlage, während im Winter mit Fußboden-Heizung geheizt wird. Die „Fußboden-Heizung“ (in Koreanisch als Ondol bezeichnet) hat eine lange Geschichte in Korea. Bereits die historischen Häuser hatten ein Ondol integriert. Die Häuser wurden damals so konstruiert, dass sie einen Hohlraum unter dem Fußboden aufwiesen, der dann mit dem Rauch des Feuers erwärmt werden konnte und somit den darüberliegenden Raum heizte. Diese Art des Heizens war sehr effektiv und der Fußboden blieb sehr lange warm, selbst wenn das Feuer bereits erloschen war.
Die Bäder in Korea weisen sehr häufig keinen Duschvorhang auf und je nach Größe des Badezimmers, ist der Duschkopf mit einem Schlauch direkt am Waschbecken angeschlossen. Durch einen Drehknopf kann man dann einstellten, ob man den Wasserhahn oder den Duschkopf benutzen möchte. Das ist etwas dumm, wenn man nach dem Duschen vergisst, die Einstellung zurück zu stellen. Wenn man sich dann die Hände waschen möchte, kriegt man stattdessen eine ungewollte Dusche ab. Ob ich hier aus (mehrfacher) Erfahrung spreche, darf sich der liebe Leser selber denken. 🙂 Die Aufteilung des Badezimmers hat leider den Nachteil, dass danach wirklich das komplette Bad nass ist. Dafür hat man nicht den kalten „Schritt-aus-der-Dusche-Effekt“ wie bei uns zu Hause.
Zum Kochen verwendet man hier übrigens eher einen Gasherd und weniger ein elektrisches Kochfeld wie bei uns. In einem koreanischen Haushalt darf zudem ein Reiskocher nicht fehlen. Meistens gibt es auch noch einen Wasserspender, da das Leitungswasser hier nicht wirklich fürs Trinken geeignet ist.
Schlüssel braucht man hier in Korea übrigens auch nicht, da meistens ein elektrisches Zahlenschloss für die Türen verwendet wird.
Die Fenster unterscheiden sich ebenfalls zu unseren. Bei kleineren Gebäuden handelt es sich meistens um Schiebefenster, die man von einer Seite zur anderen schieben kann. Zudem gibt es zwei Fenster hintereinander. Die Fenster auf der Außenseite sind mit normalen Fensterglas versehen, während die Fenster zur Innenseite hin mit Milchglas ausgestattet sind. So sind zu mindestens die Fenster in meiner Wohnung aufgebaut. Bei Apartmentgebäuden gibt es hingegen nur die durchsichtigen Fenster, die man nach innen hin aufmachen kann (glaube ich). Bei kleineren Gebäuden befindet sich zudem häufig noch Gitter vor den Fenstern für die Sicherheit.
Die Wohnung wird übrigens nie mit Schuhen betreten. Die werden vorher im Eingangsbereich ausgezogen.

#6 Müllentsorgung

Dieses Thema hat mir ziemliches Kopfzerbrechen bereitet und ist manchmal immer noch eine Herausforderung für mich. Apartment-Komplexe haben extra einen Bereich, wo verschiedene Mülleimer für die Mülltrennung stehen. Da gibt es Tonnen für recycelbare Materialen wie Papier, Glas, Dosen, PET Flaschen, Vinyl und Plastik. Zudem gibt es einen Automaten für Essensabfälle und dann gibt es noch den „General Waste“, der bei uns wahrscheinlich in der grauen Tonne landen würde.
Das Thema der Mülltrennung wird für Ausländer etwas kompliziert, wenn es um Mülltüten geht. Man kann nämlich nicht irgendeinen Müllbeutel verwenden. Stattdessen muss man im Supermarkt an der Kasse nach extra Müllbeutel für den „General Waste“ und für Essensreste fragen. Das geht aber auch nur bei einem lokalen Supermarkt, da die Müllbeutel sich von Distrikt zu Distrikt unterscheiden. Für Essensreste gibt es auch noch die Möglichkeit, Aufkleber zu kaufen, die auf die Behälter geklebt werden, in denen man die Essensreste sammelt. Welche Methode verwendet wird, legt der jeweilige Distrikt fest.
Lebt man nicht in einem Apartment-Komplex, dann gibt es keine extra Tonnen, um die recycelbaren Materialien zu trennen. Stattdessen sammelt man sie bei sich getrennt und stellt sie dann in normalen durchsichtigen Müllsäcken nach draußen.
Den Müll stellt man an vorgeschriebenen Tagen abends ab einer bestimmten Zeit an die Straße. Bei mir auf den Müllbeuteln steht Montag, Mittwoch und Freitag. Aber gefühlt ist das immer ein Glücksspiel. Manchmal wird der Müll direkt mitgenommen, manchmal aber auch erst später. Und wenn man seinen Müll falsch getrennt hat, dann wird er gar nicht mitgenommen und man kriegt stattdessen eine Notiz hingelegt. In meiner Nachbarschaft wurden sogar schon Plakate aufgehängt, die auf bestimmte Fehlverhalten hinwiesen – schön untermalt mit Fotos. Was war ich froh, dass ich meinen Müll nicht auf einem Foto wiedergefunden habe. Aber es zeigt für mich, dass die Mülltrennung nicht nur für mich eine schwer durchschaubare Sache ist und dass die Koreaner auch ihre Probleme damit haben.
Diese Art der Müllentsorgung hat außerdem den Nachteil, dass es nicht sehr angenehm ist, wenn man abends oder nachts durch die Straßen geht, da sich überall Müll türmt und seinen Geruch verbreitet. Gefühlt sieht man aber auch immer tagsüber hier und da Müll rumliegen, der entweder nicht abgeholt wurde oder zu früh auf die Straße gestellt wurde oder vom Winde verweht wurde.
Und dann gibt es natürlich immer noch den Müll, den man einfach nirgends einzuordnen weiß. Bis heute weiß ich nicht, in welchen Müll ich die leere Pringles-Dose tun soll. Selbst meine koreanischen Freunde waren bei der Frage aufgeschmissen. Falls einer meiner Leser die Antwort weiß, kann er sie sehr gerne in den Kommentaren posten. 🙂

Das war es fürs Erste zu den kulturellen Unterschieden. Ich habe noch eine komplette Liste mit weiteren kleinen Punkten, die mir in Korea aufgefallen sind. Die werde ich wahrscheinlich in einem zweiten Beitrag zu diesem Thema stichpunktartig präsentieren.

Habt ihr Fragen zu den kulturellen Unterschieden oder wollt ihr mehr zu einem bestimmten Thema wissen? Schreibt es gerne in den Kommentaren. Mich würde auch eure Meinung zu den angesprochenen Themen interessieren.

Cultural Differences (Part I)

Finally, I have the opportunity to summarize some of the cultural differences between South Korea and Germany, which I collected over the past few weeks in a list. Right at the beginning, I want to say that everything is based on my own perception, and other people may feel completely differently about some of the points mentioned. I hope I convey everything accurately. If not, feel free to point out any mistakes. Enough of the long introductions. Let’s get started!

#1 Chopsticks

Let’s start with the cultural difference that almost everyone thinks of when considering Asian cultures. While at home knives and forks dominate during meals, here it’s chopsticks. However, not all chopsticks are the same. Depending on the country, there are significant differences. Japanese chopsticks, for example, are mostly made of wood, quite short, pointed at the front, and square at the other end. Chinese chopsticks, on the other hand, are long, made of plastic, bamboo, or wood, very long, with a blunt front and square at the other end. Korean chopsticks are made of metal, flat in shape, and of medium length compared to Japanese and Chinese chopsticks.
Foreigners often find the handling of Korean chopsticks difficult due to their smooth surface and flat shape. I also struggled with Korean chopsticks at the beginning. However, I have become so accustomed to Korean chopsticks that I now even have more problems with Chinese or Japanese chopsticks. I believe it’s simply a matter of getting used to it. And since Chinese or Japanese restaurants are more widespread than Korean restaurants, we, as „foreigners“, are more accustomed to those types of chopsticks. After six months in Korea, I feel quite confident in handling chopsticks – although I must admit that it depends a lot on my mood and the specific dish. But I think I hear the question of whether I want a fork less often now. 🙂 By the way, in Korea, the spoon is also used a lot. Chopsticks and spoons go hand in hand here – much like knives and forks do for us.

#2 Restaurant Visit

Visiting a restaurant here in Korea is a bit different from back home. The differences already start when you enter the restaurant. Very often, all staff greets you with a „welcome“ – even the chef from the kitchen (the kitchens here are more openly designed than in Western restaurants, so the chef can see what’s happening in the dining area). After that, they ask how many people are in your group, then they show you your table, and hnad you the menu. After choosing your dish, don’t expect the waiter to come to your table to take your order. Instead, you call the waiter to you, or depending on the size of the restaurant, you might just call your order across the room to the waiter. There’s often a call button in the restaurant to summon the server to the table. Or the order is entirely electronic through installed tablets at the tables. After placing your order, someone at the table starts handing out cups and pouring water for everyone. There’s always a water pitcher on the table. And if that’s not the case, there’s usually a water dispenser somewhere in the restaurant where you can get water. Cutlery is already on the table and must be distributed by guests themselves. It’s either in a drawer on the side of the table or in a box on the table. After the meal, you get up and go to the cashier to settle the bill. Not like at home, where the waiter brings the bill to the table, and you pay directly at the table. It’s not a problem here if everyone pays for their own dish or if the bill is simply split by the number of people.

#3 Cafés

It’s already known that I love the cafes here in Korea. At home, cafe culture is not as widespread. You might go to the local bakery for coffee and pastry, or in the summer, sit in a street cafe and watch the activity on the street. So, Germans generally like to go to a cafe in the morning or afternoon. Koreans, on the other hand, mostly enjoy their coffee in the evening after dinner. Therefore, cafes here stay open quite late – some even until midnight. That also means, they open quite late. Sometimes not until noon. Therefore, German tourists might be easily disappointed if they plan to have breakfast in a cafe here.
The drinks are a bit more expensive than in Germany, and you can pay up to five euros for a drink. A slice of cake is a bit more expensive. Therefore, sharing is common. So, don’t be surprised if you order a slice of cake and get as many forks as there are people at the table. Koreans, by the way, love cold drinks – even in winter. So, you can even order cold cappuccino here.
A cafe in Korea serves as a place to have a good time with friends, to work, or to study. Often, you see people with their laptops or textbooks sitting in cafes – alone or in groups. And a cafe is a popular place for a date. Some cafes are practically populated by young couples. These are usually the cafes that are also good for Instagram posts.
By the way, here you clear the table yourself and take the tray with dirty dishes to the counter or the designated place.

#4 Young Adults

Young adults in Korea seem to be under very high pressure and, consequently, a lot of stress. In Germany, after school, there are many paths and opportunities to be admitted to a university. And if one doesn’t want to study, they can start vocational training. The many possibilities to plan your life after school take some pressure and stress away from German students. However, in Korea, almost everything is geared towards university, and there is a major for everything. For example, in Germany, nursing is a vocational profession, while in Korea, you have to attend university for that. Due to that, there is a lot of pressure on students, who spend a significant amount of time in private tutoring institutes – a topic I’ve addressed in a previous post. A considerable amount of money goes into the private tutoring of children, and it all culminates in the Suneung – the university entrance exam and at the same time the high school graduation exam. The standardized test takes place every third Thursday in November and is taken very seriously by the entire nation. On that day, more subway trains and buses are deployed to bring students to the test centers on time. Additionally, work starts an hour later to avoid traffic jams, and even air traffic must pause for a short time to not disturb students during the English listening comprehension task. There are even songs that are prohibited before and on the day of the test because they have such a high potential to become stuck in the students mind that they might forget what they’ve studied.
But even after being admitted to university and even after completing university, the stress doesn’t end. In Korea, so many young people have a higher education degree, like in no other country. This brings the disadvantage that the job market is flooded with qualified individuals, and during job hunting, more emphasis is placed on degrees and certificates than on the skills and talents the applicant possesses. Many of my Korean friends either take additional certificate courses alongside or after university to increase their chances to find a job. Sometimes the professor even advised them to do so. Job hunting is therefore extremely nerve-wracking and unpleasant.
Or, one might not find a job at all. I have never met so many people my age who have no job or only a part-time job. Some voluntarily take a break to leave the stress behind for a while. The stress doesn’t end either, if you found a job. Entry-level professionals are expected to work extra hard to prove themselves. An eight-hour day is considered a luxury, and overtime is almost mandatory. Sometimes, work is even done on holidays. The number of vacation days is also less than in Germany and depends on how many years one has been working. Entry-level professionals only have 15 days of vacation a year. And if I understood correctly, it’s not well-received if the vacation is taken consecutively. How Koreans find relaxation is a mystery to me. In Germany, employees even have the right to two weeks of consecutive vacation per year.

#5 Apartment

Most Koreans live in apartment buildings. Unmarried young people often still live with their parents and move out only after marriage. I haven’t been to many Korean apartments so far, but the layout seemed very similar. The kitchen and living area is usually open and centrally located. The individual (bed)rooms surround this area. The furnishing seems more minimalist than in Germany, in my opinion. For the summer, every apartment has air conditioning, while in winter, floor heating is used. The „floor heating“ (called Ondol in Korean) has a long history in Korea. Even historical houses had an Ondol integrated. The houses were constructed in a way that they had a cavity under the floor, which could be heated with the smoke from the fire and thus heated the room above it. This heating method was very effective, and the floor remained warm for a long time, even after the fire had gone out.
Showers in Korea often do not have a shower curtain, and depending on the size of the bathroom, the shower head is directly connected to the sink with a hose. A knob allows you to choose whether to use the faucet or the shower head. It’s a bit inconvenient if you forget to reset the setting after showering. If you want to wash your hands afterward, you might unintentionally get another shower. Whether I speak from (multiple) experiences is left to the readers imagination. 🙂 The layout of the bathroom unfortunately has the disadvantage that the entire bathroom is wet after taking a shower. However, there’s no cold „step-out-of-the-shower“ effect like at home.
By the way, in Korea, people don’t need keys since electric combination locks are often used for doors. The windows also differ from ours. In smaller buildings, they are usually windows that can be opened by sliding them from one side to the other. There are also two windows behind each other. The windows on the outside are equipped with regular window glass, while the windows on the inside have frosted glass. At least that’s how the windows in my apartment are constructed. In apartment buildings, however, there are only transparent windows that open inward (I think). Smaller buildings also often have bars in front of the windows for security.
Furthermore, the apartment is never entered with shoes. They are directly taken off after stepping inside the apartment.

#6 Waste Disposal

This topic gave me quite a headache and is sometimes still a challenge for me. Apartment complexes have a designated area where various bins for waste separation are located. There are bins for recyclable materials such as paper, glass, cans, PET bottles, vinyl, and plastic. Additionally, there is a machine for food waste, and then there is the „General Waste,“ which would probably go in the gray bin back home. Waste separation can be complicated for foreigners when it comes to trash bags. You can’t use just any trash bag. Instead, you have to ask for specific trash bags for „General Waste“ and food waste at the supermarket checkout. However, this is only possible at a local supermarket because trash bags vary from district to district. For food waste, there is also the option to buy stickers to put on the containers in which you collect food waste. The method used is determined by the respective district. If you don’t live in an apartment complex, there are no separate bins for recyclable materials. Instead, you collect them separately and then place them outside in regular transparent trash bags. Trash is put out on certain weekdays in the evening. My trash bags states these days as Monday, Wednesday, and Friday. But it feels like a gamble. Sometimes the trash is taken directly, but sometimes it’s taken later. And if you’ve sorted your trash incorrectly, it won’t be taken at all, and instead, you’ll get a note. In my neighborhood, posters were even put up, pointing out specific wrong behaviors – beautifully illustrated with photos. I was so glad I didn’t find my own trash on a photo. But it shows me that waste separation is not only a difficult thing for me, but Koreans also have their problems with it.
This type of waste disposal also has the disadvantage that it’s not very pleasant to walk through the streets in the evening or at night since trash piles up everywhere, spreading its smell. But it feels like you also see trash lying around during the day that either wasn’t picked up, was put out too early, or was blown away by the wind. And then there is always the trash that you just don’t know where to place. To this day, I don’t know which bin to put an empty Pringles can in. Even my Korean friends were stumped by that question. If any of my readers know the answer, feel free to post it in the comments. 🙂

That’s it for now regarding cultural differences. I still have a complete list of other small points that I noticed in Korea. I will probably present them in a second post on this topic, listed in bullet points.

Do you have questions about cultural differences, or would you like to know more about a specific topic? Feel free to write it in the comments. I would also be interested in hearing your opinions on the mentioned topics.

6 Gedanken zu „Kulturelle Unterschiede (Teil I)

  1. Wieder ein schöner und interessanter Bericht den du lebendig geschrieben hast. Zeigt mir auf, dass bei uns in Deutschland doch nicht alles schlecht ist.
    Lieben Gruß Papa

    1. Wir Deutschen meckern auf einem viel zu hohen Niveau. Eigentlich müsste jeder Deutsche mal ein Auslandsjahr absolvieren, um sein eigenes Land besser einordnen zu können.

  2. Bin immer wieder erstaunt wie toll, lebendig und nachvollziehbar du schreiben kannst.
    So welche Erlebnisse in und um andere Kulturen kann dir keiner nehmen.
    Weiterhin eine gute, gesegnete und bewahrte Zeit.
    Möge die Zeit des Urlaubs von A. und P. mit dir besonders werden.
    Umarme dich
    Mama

    1. Die Zeit mit A. und P. war super und ich vermisse sie bereits, da sie ja wieder zurück in der Heimat sind.
      Liebe Umarmung zurück.

  3. Hey YamYam,

    hier scvreibt dir Sascha aus Mechernich. Da ich ja, wie du dich evtl. erinnernst u.a. auch journalistisch arbeite, habe ich natürlich viel mit Lesen, Textanalyse, Schreiben, Kommentieren etc. zu tun (mein Baby war ja mal für zwei Jahre die Mechernicher Morgenpost. Die sehr erfolgreich lief. Via facebook)
    Insofern: großes Kompliment! Für „deine Schreibe“! So jemanden hätte unsere Redaktion damals gut brauchen können 🙂
    Vielleicht machst du da mal einen Beruf daraus ?! Wirklich top!

    Meine Frage: Kann, muss man im Resto oder Cafe schonmal Bedenken hinsichtlich der Wasserqualität haben? .. was einem da auf den Tisch gestellt wird? Hattest du schon Magen-Probs?
    Ich musste das in den 90ger Jahren in Osteuropa (Russland, Polen, Ungarn) aber erstaunlicherweise auch den USA, Florida erfahren – dass man das aus der Leitung NICHT trinken sollte, bzw. auch Zähneputzen konnte schon riskant sein.
    Frage 2: Jammern Koreaner auch soviel, wie man es in D. tut ?? … und mein Eindruck: es wird immer extremer.

    Ich habe Freunde in UK. Dort geht es den Menschen VIEL schlechter (eat or heat) als in Germany. Aber sie klagen viel weniger – das ist doch erstaunlich.

    Frage 3: macht dir Lärm zu schaffen?

    Freu mich schon auf deine Nachricht!
    Alles Gute, Gottes Segen u. liebe Grüße

    1. Hallo lieber Sascha,

      vielen lieben Dank für dein Kompliment. Das hat gut getan, da ich im Moment doch manchmal mit der Qualität meiner Beiträge nicht ganz so zufrieden bin. Das liegt daran, dass es mir mittlerweile schwer fällt, mich nur auf eine Sprache zu konzentrieren und ich mich häufig dabei ertappe, wie ich den englischen Satzbau auf deutsche Sätze anwende oder sogar deutsche Worte nachschlagen muss, weil mir nur das englische Wort einfällt.

      Zu deiner ersten Frage: Das Wasser sollte man hier nicht aus der Leitung trinken. Ich habe am Anfang meine koreanischen Freunde gefragt und sie meinten, dass man es trinken könnte. Als ich sie dann gefragt habe, ob sie es denn trinken, kam nur ein inbrünstiges „Auf keinen Fall“ zurück 🙂 Es wird hier aber überall in Cafés und Restaurants gefiltertes Wasser zur Verfügung gestellt. Magenprobleme hatte ich also noch nicht. Auch wenn mich das Wasserflaschen-Schleppen für Zuhause ein bisschen nervt. Und ich freue mich schon darauf, wenn ich in Deutschland wieder Leitungswasser trinken kann. Dann trinke ich hoffentlich auch wieder genug.

      Zu deiner zweiten Frage: Koreaner jammern gefühlt überhaupt nicht. Das ist mir vor allem aufgefallen, als bei meinen koreanischen Freunden die Klausurphasen anstanden. Während in Deutschland jeder Schüler darüber meckert, wie er kein Leben mehr hätte durch das ganze Lernen usw., verlieren die Koreaner darüber kaum ein Wort und lernen einfach bis spät in die Nacht.

      Zu deiner dritten Frage: Lärm macht mir hier weniger zu schaffen. Ich wohne in einem verhältnismäßig ruhigen Viertel und wenn ich meine Fenster geschlossen habe, höre ich kaum etwas von draußen. Was mir allerdings zu schaffen macht, sind die vielen Menschen überall. Gefühlt ist jede Straße, jeder Park, jeder Wanderweg und die öffentlichen Verkehrsmittel überfüllt. Seoul ist da noch um einiges schlimmer. Aber da kommt in mir halt das Landkind durch – das seine Ruhe bevorzugt.

      Ich hoffe, ich konnte deine Fragen zufriedenstellend beantworten.

      Gottes Segen und bis bald.
      YamYam

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