Bye bye Ashburn!
Da lasse ich erst die Bombe knallen, dass ich im Rematch bin und danach hört ihr nichts mehr von mir. Ihr wundert euch wahrscheinlich schon, wo ich abgeblieben bin.
Was hat sich also in den letzten Tagen getan? Als erstes – ich wohne nicht mehr bei meiner Gastfamilie. Nach einem sehr unschönen Ereignis habe ich mich dazu entschlossen, dass Haus sofort zu verlassen. Das war am Mittwoch. Zum Glück konnte meine Freundin Ronja mich morgens direkt abholen. Ich war aber erst wieder ruhig, als ich in Kimis Auto saß und Ashburn hinter mir gelassen habe.
Ich würde euch ja am liebsten erzählen, was vorgefallen ist, aber das ist meiner Gastfamilie – oder besser gesagt Ex-Gastfamilie – nicht lieb. Wer sich trotzdem dafür interessiert, kann mich gerne persönlich kontaktieren. Doch ich werde nichts mehr öffentlich über diese Gastfamilie schreiben.
Es sei nur so viel gesagt – das Ende war nicht schön.
Kimis Gastfamilie ist zum Glück so lieb und hat mich für die restlichen Tage meines Rematchs aufgenommen. Dafür bin ich ihnen so unsagbar dankbar.
Am Mittwoch stand ich noch aufgrund der Ereignisse etwas neben mir und hatte auch ziemlich Heimweh. Und mit Heimweh meine ich wirklich Heimweh. Ich stand kurz davor, zu sagen, dass ich nach Hause gehe.
Nach einer guten Nachtruhe und einer lieben Freundin um mich herum sah meine Einstellung am nächsten Morgen schon wieder ganz anders aus. Wir haben mit Kimis Gastkindern ein Picknick an einem Bach gemacht. Es war die selbe Stelle, wo Ella damals reingefallen ist. Es tat einfach so gut, aus dem Haus zu sein und auf andere Gedanken zu kommen.
An diesem Tag habe ich auch mit zwei Gastfamilien geskypt. Leider wurde aus beiden nichts. Dabei war die eine Familie richtig nett. Sie haben sich dann aber doch für ein anderes Au pair entschieden.
Am Freitag haben wir die Kinder ins Auto gepackt und ab ging es nach Alexandria. Das ist die Stadt neben Arlington. Wir waren in dem Part der Stadt, der Old Town genannt wird und es war einfach nur wunderschön. Ein kleines süßes Haus hat sich an das nächste gereiht und es gab eine kleine Hafenpromenade. Leider war es auch mega heiß. Daher haben wir uns um drei wieder auf den Weg nach Hause gemacht und sind zum Pool gefahren, um wenigstens etwas Abkühlung zu bekommen.
Abends hat Kimi mich mit zu Badminton genommen. Ich habe allerdings nicht gespielt, sondern die Zeit zum Lesen genutzt und draußen einem Fußballspiel zugeschaut.
Später haben wir uns noch einen Frozen Yogurt gegönnt und sind anschließend noch ins Kino gefahren. Wir haben uns den Film „Pete’s Dragon“ angeschaut. Das ist ein süßer Kinderfilm, bei dem einem die Tränen kommen könnten.
Wie ihr seht, hält Kimi mich auf Trab. Das ist aber auch gut so. Dann komme ich wenigstens auf andere Gedanken. Es tut außerdem gut, gemeinsam zu lachen und über alles reden zu können.
Mir fällt gerade ein, dass manche von euch vielleicht gar nicht wissen, was ein Rematch ist. Ein Remtach findet dann statt, wenn die Gastfamilie und das Au pair übereinkommen, dass sie nicht wirklich zusammenpassen. Ab da hat das Au pair zwei Wochen Zeit, um einen neue Familie zu finden. Dabei hilft ihr ihre Betreuerin, die das Profil des Au pairs zu anderen Betreuern und Gastfamilien schickt.
An dieser Stelle möchte ich auch noch ein ganz dickes Dankeschön an meine Eltern aussprechen. Ihr habt mich zu dem Menschen erzogen, der ich jetzt bin und dafür bin ich euch unsagbar dankbar. Das hat mir in dieser schwierigen Zeit sehr geholfen.
Danke auch, dass ich euch selbst um fünf Uhr morgens deutscher Zeit anrufen kann und ihr trotzdem ans Telefon geht und mir beisteht. Vielen vielen Dank!