Heiligabend

Heiligabend

Heilig Abend heißt hier Christmas‘ Eve. Und während bei uns in Deutschland dies der Tag mit der Bescherung ist, ist es hier wirklich nur der Vorabend zu Weihnachten. Die Geschenke gibt es erst am Christmas Day.

Mein Tag war richtig richtig schön. Wir haben heute nicht zu Hause gefrühstückt, sonder waren außerhalb essen. Leider hatte der Laden, den meine Gasteltern im Sinne hatte, geschlossen. Daher mussten wir auf ein anderes Lokal ausweichen. Dieses war im Retro-Stil aufgebaut und es hat mir sehr gut gefallen. Bei der Menüwahl habe ich mich allerdings schwer getan. Bei jedem Gericht war Fleisch dabei oder Eier und als Deutsche bin ich so ein deftiges Frühstück einfach nicht gewöhnt. Daher hat sich mir schon beim Gedanken daran der Magen umgedreht. Am Ende habe ich mich für ein „Banana Stuffed French Toast“ entschieden. Es stellte sich heraus, dass das die beste Entcheidung ever war. So ein gutes Frühstück hatte ich schon lange nicht mehr.
Leider saß Claire neben mir auf der Bank. Ich musste ziemlich aufpassen, dass sie mich nicht mit ihrer Gabel absticht. Ihr erinnert euch – die Kinder lieben es mit ihrem Besteck rumzufuchteln. Außerdem ist bei Claire ziemlich viel auf dem Boden gelandet, so dass ich nach einiger Zeit gar nicht mehr wusste, wo ich meinen Fuß abstellen sollte, ohne in Pfannekuchen zu treten. Zum krönenden Abschluss hat sie mir dann noch eine Gabelladung von ihrem Fruchtsalat in den Schoß gepfeffert.
Immerhin weiß ich jetzt, dass nicht nur ich darüber verrückt werde, wie die Mädchen essen. Meine Host Mom hat es heute auch zugegeben.

Danach ging es ins Kino. Wir mussten bei einer Fußgängerampel allerdings relativ lange warten, da Ella immer den falschen Knopf gedrückt hat und nicht den, der für unsere Ampel bestimmt war. Im Kino angekommen, war ich erstaunt wie voll der große Kinosaal war. Es war so gut wie kein Sitz frei geblieben und das um halb elf Uhr morgens. Zum Glück hat mein Host Dad die Karten vorbestellt, so dass wir trotzdem richtig gute Plätze hatten. Sogar die unterste Reihe war besetzt.
Drei mal dürft ihr raten, was wir uns angeschaut haben. Richtig – Star Wars Episode VII. Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nie einen Star Wars Film gesehen hatte. Daher habe ich mir gestern abend erst einmal die Zusammenfassung der anderen Filme im Internet durchgelesen. Ich hatte kein Problem damit, in die Geschichte hinein zu finden. Zum Glück haben sie die Story um einen komplett neuen Charakter aufgebaut.
Ich war erstaunt, wie gut mir der Film gefallen hat. Das hätte ich wirklich nicht gedacht. Stellenweise war er sogar richtig witzig und natürlich durchgehend spannend. Ich muss aber sagen, dass Luke Skywalker ein ziemliches Bäuchsen bekommen hat. 🙂

Wieder zu Hause angekommen, haben wir uns alle für eine Ruhephase zurückgezogen. Ich habe die Zeit dafür genutzt, mit meiner Familie zu skypen und ein bisschen im Bett zu liegen. Dann musste ich mich auch schon für den Gottesdienst umziehen. Endlich einmal eine Gelegenheit, eins meiner Kleider zu tragen. By the way, wir hatten heute fast zwanzig Grad. Da hat man trotz Seidenstrumpfhose und dünnem Jäckchen nicht gefroren.
Der Gottesdienst hat mir super gefallen. Ich fande ihn sogar besser, als den bei uns zu Hause. Aus einem einfachen Grund – dieser Gottesdienst war dem Anlass entsprechend festlich. Zu Hause ist es einfach nur ein Chaos, da der Raum für die vielen Leute eigentlich zu klein ist, es daher stickig ist und das Kindermusical mit dem Hirten-Rap einfach keine festliche Stimmung aufkommen lässt.
Hier wurden die ganzen schönen alten Weihnachtslieder mit Orgelmusik begleitet, das Kirchenschiff war schön geschmückt und bei dem Lied „Stille Nacht“ wurde sogar das Licht gedimmt. Es gab auch ein Krippenspiel von den Kindern. Dieses wurde allerdings nicht an einem Stück vorgetragen, sondern wurde immer mit Liedern unterbrochen. Es war zudem ziemlich traditionel gehalten, was ich ziemlich gut fand. Meine beiden Mädchen waren Engel, die den Hirten die frohe Botschaft verkündigt haben. Der Part hat mir am besten gefallen. Zuerst sah man nur den einen Engel auf der Empore, hoch über unseren Köpfen. Dann plötzlich tauchten auch die ganzen anderen Engel auf und haben ein wunderschönes Lied gesungen. Es war einfach nur zu knuffig, wie auf einmal die ganzen Köpfe mit ihren Heiligenscheinen über der Reling erschienen.

Wieder zu Hause angekommen, wurde sich sofort daran gemacht, die selbstgemachte Pizza zu zubereiten. Ehrlich gesagt, wurde aber nicht allzu viel selbst gemacht. Der Teig und die Soße wurden gekauft. Es fehlte also eigentlich nur der Belag. Die Pizza war trotzdem sau lecker und während wir alle am Tisch saßen, wurde fleißig über den Star Wars Film diskutiert. Und dann gab es auch schon das erste Geschenk für uns alle. Jeder hat einen Weihnachtsstrumpfhalter mit seinem Namen eingraviert geschenkt bekommen. Ich habe dazu natürlich auch den passenden Weihnachtsstrumpf – ebenfalls mit meinem Namen drauf – bekommen. Die Strümpfe wurden dann feierlich im Wohnzimmer aufgehangen und ein Foto geschossen. Und dann hieß es für die Kinder auch schon, ab ins Bett. Vorher wurde für Santa natürlich noch Kekse und ein Glas Milch rausgestellt. Kein Wunder das Santa so einen runden Bauch hat, wenn er in jedem Haus einen Teller Kekse und ein Glas Milch weghauen muss. Die Rentiere wurden natürlich auch nicht vergessen und so wurde auch ein Teller Möhrchen bereitgestellt. Ella hat zudem noch eine Nachricht hinterlassen, dass es sich bei den Keksen um deutsche Kekse handelt. Wir haben diese Woche nämlich wieder gebacken – Vanillekipferl.

So viel erstmal von mir. Ich hoffe, ihr genießt alle die Feiertage und die Zeit mit euren Familien! Ich werde mich dann wieder aus Williamsburg zu Wort melden. Dort geht es nämlich morgen nach dem Frühstück hin.

Merry Christmas!

2 Gedanken zu „Heiligabend

  1. Erstens Frohe Weihnachten

    Und du bestärkst mich jeden Tag in der Entscheidung es auch zu tun. Also Au Paire.

    Jetzt meine Frage mit was machst du den Blog? Da gibt es ja so viele Angebote im Netz.

    Ganz liebe grüße und noch viel erfolg.

    1. Ich verwende WordPress für meinen Blog und bin damit super zufireden. Am Anfang dauert es natürlich ein bisschen, sich einzuarbeiten. Aber ich denke, dass WordPress sehr gut und logisch aufgebaut ist und einfach zu bedienen ist.
      Am Anfang kannst du dir ein Theme aussuchen. Das bedeutet, dass du entscheiden kannst, wie dein späterer Blog aussehen soll. Dafür gibt es ganz viele Vorschläge und mir ist die Wahl nicht einfach gefallen.

      Ich bereue es absolut nicht, die Entscheidung ein Au pair zu werden, gemacht zu haben. Manchmal frage ich mich zwar, was mich geritten hat, in das Flugzeug nach NY einzusteigen, aber das kommt nur sehr selten vor.
      Ich bin sehr glücklich in den USA zu sein und einfach mal Abstand von meinem bisherigen Leben zu haben.
      Ich kann es also nur empfehlen, ein Auslandsjahr einzulegen. In dieser Zeit wirst du für dein Leben lernen

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