Abschied von Atlanta
Seit anderthalb Monaten bin ich nun schon zu Hause. Die Zeit verging viel schneller, als ich gedacht hätte. Aber fangen wir lieber von vorne an.
Mein Flug nach Hause ging am 4. August 2017. Ich sah diesen Tag mit gemischten Gefühlen entgegen. Auf der einen Seite freute ich mich auf mein Zuhause, meine Familie, meine Freunde und auf meine Tiere. Auf der anderen Seite wusste ich, dass ich meine Gastfamilie, meine amerikanischen Freunde und Atlanta vermissen würde.
Der Abschied von meiner Gastfamilie verlief überraschenderweise tränenlos bereits am Tag vorher ab. Die Drei machten sich nämlich auf den Weg in den Urlaub. Wir fuhren alle gemeinsam zum Flughafen. Angie und ich saßen hinten im Auto und sie versteckte mein Abschiedsgeschenk unter einer Decke. Unsere Stimmung war gedrückt und wir wollten nicht viel reden.
Am Flughafen angekommen, überreichte mir Angie ihr Abschiedsgeschenk. Es war ein selbstgebasteltes Plakat mit Fotos aus dem Jahr. Sie hat richtig viel Mühe in dieses Projekt gesteckt und ich habe mich riesig gefreut. Sie hat wirklich die besten und lustigsten Bilder ausgesucht.
Wir haben uns alle umarmt und anschließend sind sie im Flughafengebäude verschwunden. Ryan hatte nämlich gedrängt, da er nicht den Flug verpassen wollte.
Auf dem Weg nach Hause musste ich doch etwas gegen die Tränen ankämpfen. Diese wurden aber bald von der Sorge vertrieben, das ich mit dem Auto liegen bleiben könnte. Meine Gastmutter hat den Tank nämlich bis zum Anschlag leer gefahren.
Ich habe es noch zur Tankstelle geschafft. Sehr wohl war mir dabei allerdings nicht. Die Tankstelle, die am nächsten war, gehört nämlich eher der Sorte an, um die man sonst einen Bogen macht.
Zum Abendessen habe ich mich mit meinen liebsten Freunden in einem Restaurant zum Abschied verabredet. Dazu gehörte natürlich Grace und Miss Debbie, Ruth und zwei weitere Mädchen.
Es war ein schöner Abend, obwohl ich mich nicht ganz wohl gefühlt habe, die gesamte Zeit im Mittelpunkt zu stehen.
Die Lieben haben mir sogar Abschiedsgeschenke besorgt. Damit hatte ich gar nicht gerechnet und am Abend musste ich erstmal wieder meine Koffer umpacken, um diese noch untergebracht zu bekommen.
In dieser Nacht habe ich nicht sehr viel Schlaf abbekommen. Ich musste noch knapp viertausend Fotos von meinem Arbeitshandy auf meinen Laptop bekommen. Da mein Laptop allerdings nicht mein Handy erkannte, wenn ich es anschloss, gestaltete sich dies schwierig und vor allem zeitraubend.
Am Morgen musste ich zudem früh aufstehen, um noch die letzten Sachen vor meiner Abreise erledigt zu bekommen.
Um kurz vor elf stand auch schon meine Freundin Vivienne vor der Tür, die so nett war, mich zum Flughafen zu fahren. Auf dem Weg haben wir noch bei Grace zu Hause angehalten. Es war der schwerste Abschied, den ich jemals in meinem Leben nehmen musste.
Vivienne konnte mich nur vormittags fahren, mein Flug ging aber erst abends. Ich hatte also sechs Stunden totzuschlagen. Sehen wir es mal positiv, ich musste in keiner Schlange warten. Weder bei der Gepäckaufgabe, noch bei dem Security Check.
Als erstes suchte ich mein Gate auf und machte es mir dort mit einem Buch gemütlich. Zwischenzeitlich machte ich noch einen Abstecher zum Food Court, um mir etwas Essbares zu besorgen.
Um kurz nach fünf ging endlich das Boarding los. Ich war etwas geschockt, als ich sah, wie klein das Flugzeug im inneren war. Da hatte ich mehr Platz auf manchen Inlandsflügen gehabt. Mir taten die ganzen großen Leute leid.
Zum Glück musste ich meine Gitarre trotz des Platzmangels nicht am Gate aufgeben. Stattdessen hat ein netter Stewart sie in einem Schrank verstaut.
Der Flug war nicht der angenehmste in meinem Leben. Beim Abflug kamen doch die Tränen hoch, als ich die letzten Blicke auf die Skyline von Atlanta erhaschte.
Ich konnte mich auf keinen Film konzentrieren und so gab ich es bald auf. Nach dem Abendessen versuchte ich daher, sofort zu schlafen. Einfacher gesagt, als getan. Das städige Gedröhne im Flugzeug bereitete mir wie immer Kopfschmerzen. Und der Platzmangel machte es nicht gerade leichter, eine bequeme Schlafposition zu finden.
Zum Glück fand ich noch eine Schmerztablette in meinem Rucksack und irgendwann übermannte mich doch der Schlaf. Zeitig zum Frühstück wachte ich wieder auf und durfte den Sonnenaufgang über den Wolken beobachten.
Beim Landeanflug auf Frankfurt kamen bei mir wieder die Tränen hoch. Nun war es entgültig … meine Zeit in den Staaten war vorüber und ein komplett neuer Lebensabschnitt lag vor mir! Und ich wusste nicht, was er bringen mochte!
Fortsetzung folgt …
2 Gedanken zu „Abschied von Atlanta“
ich warte auf die Fortsetzung 🙁
That was the hardest farewell I’ve ever been through too. But at least I know we will see each other again. I am already planning and saving for my trip to Germany! It’s happening!! Soon!!! Love you my friend. Miss you every day. And keep writing. Looking forward to more posts.
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