Adventure in Florida (Part III)
Hier ist er endlich – der letzte Beitrag über meine Zeit in Florida! Ich hoffe, euch waren die Beiträge nicht zu lang und ich hoffe, dass ihr es genossen habt, sie zu lesen.
Donnerstag:
Nach dem wir am Vortag 37 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt hatten, war uns nicht wirklich nach viel Aktivität zu Mute. Daher beschlossen wir, am Donnerstag in Fort Lauderdale zu bleiben und einen entspannten Tag am Strand zu verbringen.
Gesagt, getan! Wir haben ein bisschen länger als sonst geschlafen und machten uns nach einem schnellen Frühstück auf in Richtung Meer. Wir sind den selben Weg gegangen wie an unserem ersten Tag in Fort Lauderdale und wir stellten fest, dass der Mann richtig lag. Diese Route führte wirklich durch Downtown hindurch. So kamen wir an ganz vielen Geschäften und Restaurants vorbei.
An diesem Tag war es leider mal wieder bewölkt, aber auch total schwül. Ich bereute es schon fast ein bisschen, dass ich nicht meine Badesachen unters Kleid angezogen hatte. Also machte ich es mir in meinem Kleid am Strand gemütlich und nach einiger Zeit war ich sogar froh darüber, nicht in Badeklamotten dort zu liegen. Es fing nämlich an zu regnen. Nicht für lange – es waren wahrscheinlich nur fünf Minuten Regen. Aber das hat ausgereicht, um die ganzen Amerikaner im Laufschritt vom Strand zu vertreiben.
Um ehrlich zu sein, mag ich den Strand in Fort Lauderdale lieber als den South Beach in Miami. Ich mag es, dass es an diesem Strand Palmen gibt und das der Strand nicht durch Dünen, Gebüsch oder Hotels von der Straße abgeschirmt ist. Dadurch kommt mehr Urlaubsfeeling auf, wenn man im Hintergrund immer noch die Musik und die Stimmen aus den Restaurants hört und man die Leute entlangschlendern sieht.
Ronja und ich lagen bestimmt für mehrere Stunden am Strand und haben einfach nichts gemacht, außer zu dösen und die Gruppe angetrunkener Jungs vor uns zu beobachten.
Irgendwann hat uns dann aber doch der Hunger von den Strandtüchern hoch getrieben und wir verließen den Strand, um etwas Essbares zu finden. Am Ende sind wir in einem Subway gelandet und haben uns die Bäuche mit einem großen Sandwich vollgeschlagen.
Auf dem Weg dorthin haben wir übrigens einen Mann mit zwei Papageien gesehen. Man hätte ein Foto mit den Vögeln machen können, aber der wollte dafür einfach mal 20 Dollar haben. Da haben wir dankend abgelehnt.
Den Abend haben wir in unserer Unterkunft mit Filme gucken verbracht.
Freitag:
An unserem vorletzten Tag ging es noch einmal nach Miami. Unser Gastgeber war wieder so lieb und hat uns in seinem Auto mitgenommen. Wir kamen früher als geplant in Miami an. Wir wurden in Wynwood abgesetzt. Dieses Stadtviertel von Miami ist für seine Graffiti-Malerei an den Hauswänden bekannt. Ich glaube, es gibt dort fast kein Haus ohne Graffiti. Unser Host erklärte uns noch, in welche Richtung wir unserer Sicherheit betreffend nicht gehen sollten und ließ uns dann direkt vor einem Cafe raus. Wir fanden das super lieb von ihm. Er ist wirklich ein erstklassiger Gastgeber und nur zu empfehlen. Also, falls jemals einer von euch nach Fort Lauderdale reisen möchte, sprecht mich an und ich gebe euch seine Daten.
Nach einem Frühstück, bestehend aus einem Schoko-Croissant, schlenderten wir durch das Viertel und bewunderten die Kunstwerke an den Wänden. Es handelte sich hierbei nämlich nicht um Autobahn-Graffiti.
Als wir damit fertig waren, ging es weiter zur Bushaltestelle. Ronja und ich hatten schließlich wenig Lust, noch einmal den ganzen Weg nach Miami Beach zu laufen.
Dort angekommen, wollten wir gerade den Strand betreten, als Ronjas Bikini kaputt ging. Planänderung war also angesagt und wir machten uns auf, um ein Geschäft zu finden, dass Bikinis verkauft. Zum Glück fanden wir auch eins und Ronja konnte sich sogar mit einem der Modelle anfreunden. Als wir das hinter uns hatten, ging es nun wirklich auf zum Strand. Wir suchten uns eine Stelle aus, an der sozusagen durch Felsen eine kleine Bucht geschaffen wurde. An diesen Fels fand übrigens gerade ein Fotoshooting mit einem Model statt.
Wir hatten sogar Glück und die Sonne setzte sich am Anfang gegen die Wolken durch. Es war so warm, dass wir sogar ins Wasser konnten. Die Wellen erinnerten mich so sehr, an die Urlaube mit meiner Familie, wo ich stundenlag mit meinem Bruder im Wasser spielen konnte.
Wir mussten ein paar Mal unseren Liegeplatz wechseln, da eins der Hotels immer mehr Liegen aufbaute.
Diesmal trieb uns nicht nur der Hunger von unseren Badetüchern, sondern auch das Wetter. Die Wolken gewannen nämlich leider die Oberhand. Unser Plan war es, zum Ocean Drive zu gehen und dort etwas zu essen. Wir wollten aber am Strand entlang gehen und bemerkten so nicht, dass wir in die falsche Richtung liefen. Ich bin davon asugegangen, dass wir viel südlicher wären, dabei waren wir schon nördlich vom Ocean Drive. Wir mussten also den gesamten Weg wieder zurücklaufen – diesmal aber an der Straße entlang.
Es fing natürlich an zu gewittern und der Regen prasselte nur so auf uns hinunter. Das machte uns aber nichts aus, da es warmer Regen war und es nach der Schwüle eine nette Abwechslung darstellte.
Wir waren so hungrig, dass wir es nicht mehr bis zum Ocean Drive aushielten und mal wieder bei einem Subway essen waren. Dort haben wir deutsche Urlauber getroffen und uns nett mit ihnen unterhalten. Zwei Tische weiter, saßen auch noch andere Deutsche – Mutter und Tochter – aber die waren sich nur am anzicken.
Nach dem unser Hunger gestillt war, setzen wir unseren Weg fort und kamen schließlich am Ocean Drive an. Die Restaurants waren ziemlich überfüllt. Bei einem Restaurant war eine Tänzerin angeheuert worden, um die Gäste zu unterhalten. Besonders begabt fand ich sie jetz nicht, aber wir haben trotzdem ein bisschen zugeguckt. Wir setzen uns schließlich auf eine Mauer und genossen die Atmosphäre und das Urlaubsfeeling um uns herum.
Wir wollten gar nicht weg, aber irgendwann mussten wir uns auf in Richtung Bus machen.
Wir waren ziemlich müde und versuchten im Bus zu schlafen. Das hat aber leider nicht funktioniert, da es richtig kalt war. Ich verstehe es wirklich nicht, warum Amerikaner die Klimaanlage immer so sehr aufdrehen müssen.
Uns gegenüber saß eine ältere Frau und später stieg noch ein älterer Herr in den Bus ein und setze sich neben die Frau. Dabei setze er sich provokant auf die Tasche der Frau, da sie diese nicht schnell genung in Sicherheit bringen konnte. Als der Herr schließlich an einem Halt ausstieg, sagte er noch irgendetwas zu der Frau. Ich konnte leider nicht verstehen, was er gesagt hatte, aber es war auf jeden Fall nicht nett. Als Resultat ging die Frau nämlich mit ihrer Handtasche auf den Mann los und schlug auf ihn ein. Dabei schrie sie ihn noch an und scheuchte ihn aus dem Bus. Draußen ging das Spektakel weiter. Jeder in diesem Bus hat angefangen zu lachen und wir haben uns köstlich amüsiert.
Samstag:
Viel zu schnell war der letzte Urlaubstag angebrochen. Natürlich war dies mit einer der sonnigsten Tage. Das machte es nicht leichter, den Gedanken zu ertragen, bald ins Flugzeug Richtung DC steigen zu müssen.
Wir wollten uns noch einmal richtig entspannen, bevor der Alltag wieder los ging. Daher hieß es wieder auf zum Strand. Wir trauten uns wieder in den Fahrradsattel. Dazu sei aber gesagt, dass wir unsere Fahrradtour von Mittwoch immer noch in den Knochen spürten.
Als wir am Strand ankamen, war dieser schon richtig voll. Zum Glück fanden wir noch einen Platz im Schatten unter einer Palme. Das bedeutete zwar, dass wir ständig mit dem Schatten mitwandern mussten, aber das war uns egal. Wir wollten bloß nicht noch mehr Sonnenbrand bekommen. Ronja sah bereits aus wie Pommes-Rot-Weiß. Sie hingegen nannte mich Sahnekaramellbonbon, da ich richtig braun geworden bin und nur an einzelnen Stellen einen Sonnenbrand aufweiste.
Nach Schwimmen war uns nicht zu mute und so dösten wir einfach nur vor uns hin. Später holten wir uns noch ein Eis und setzten uns auf die Mauer am Strand. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kreuzfahrtschiffe ausgelaufen und so konnten wir die Ozeanriesen beobachten, wie sie sich auf ihren Weg zu exotischen Zielen machten.
Der Strand war übrigens mal wieder übertrieben von Polizei überwacht. Selbst Pferde haben sie auf den Plan gerufen. Die sind auch einmal an uns vorbei galoppiert.
Am liebsten hätten wir die Zeit angehalten und den Moment für immer genossen. Aber leider mussten wir uns dann doch wieder in den Sattel schwingen.
In der Unterkunft angekommen, haben wir unsere Sachen gepackt und unserem Host noch eine Notiz geschrieben. Der war nämlich gar nicht zu Hause, sondern hatte sich selber in den Urlaub aufgemacht.
Bevor wir aber zum Flughafen aufbrechen konnten, waren noch zwei Dinge zu erledigen. Als Erstes wollten wir noch den „Geisterzug“ sehen. Ich wurde nämlich jede Nacht von einem laut hupenden Zug aufgeweckt, der bestimmt pro Nacht drei bis vier Mal an unserem Haus vorbeigefahren ist. Ich kriege es einfach nicht in meinen Kopf, dass die Behörden es hier erlauben, dass ein Zug in der Nacht in einem Wohngebiet so laut hupen darf. In Deutschland würde man dagegen klagen.
Wie auch immer – wir wollten diesen Zug nun endlich einmal mit unseren eigenen Augen sehen. Also warteten wir am Bahnübergang und wir warteten und wir warteten. Der Zug kam nicht. Er wollte wohl für uns ein „Geisterzug“ bleiben, den man nur hören konnte.
Also ging es weiter zu einer Brücke. Ronja wollte nämlich unbedingt von dieser Brücke in den Kanal springen. Die Brücke war nicht hoch, aber es war schon dunkel und wir hatten keine Idee, wie tief das Wasser war. Ronja hat es trotzdem gemacht. So verrückt im Kopf bin ich aber nicht, dass ich es nach machen würde.
Nach einer Dusche verließen wir unsere Unterkunft und machten uns auf zum Flughafen. Unser Flug ging zwar erst um sieben Uhr morgens los, aber wir wollten das Geld für die Übernachtung sparen und hatten daher abgemacht, die Nacht am Flughafen zu verbringen. Sehr viel Schlaf habe ich dabei nicht bekommen.
Der Flug zurück hat nur zwei Stunden gedauert und es war ein ziemlich ruckliger Flug. Daher war auch im Flieger nicht an Schlaf zu denken. Dafür war die Landung die Sanfteste, die ich bis jetzt erlebt hatte.
DC begrüßte uns mit einer grauen Wolkendecke und mit kalten Temperaturen. Am liebsten wären wir wieder sofort in den Flieger zurück nach Florida gestiegen.
Was lernen wir aus diesem Urlaub? Erstens, man sollte seinen Urlaub besser planen und zweitens, man sollte vorsichtig sein, was man sich wünscht! Wir haben uns Abenteuer gewünscht und haben schon fast zu viel davon bekommen.
Ach, und nicht zu vergessen – Sonnencreme kann einem einige Schmerzen ersparen!
Ein Gedanke zu „Adventure in Florida (Part III)“
Hi Miri,
es hat mir sehr viel Spaß gemacht, deine drei Beiträge über euren Urlaub in Florida zu lesen!
Ihr habt ja wirklich eine Menge Abenteuer erlebt. Diesen Urlaub vergisst du bestimmt nicht so schnell wieder.
Ich freue mich schon auf deine nächsten Beiträge!
Alles Liebe,
Nina
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