Familienvorschläge

Familienvorschläge

Da will mal noch einer behaupten, dass Gebete an der Zimmerdecke abprallen würden. Ich hatte mir ja Sorgen gemacht, dass ich keine Vorschläge bekommen würde und daher doch schon im August wieder nach Hause müsste. Deshalb habe ich ja im letzten Beitrag darum gebeten, dass für mich gebetet wird. Und voila – in den letzten beiden Tagen habe ich drei Familienvorschläge bekommen 🙂 Bei meiner ersten Matching-Phase damals in Deutschland musste ich wochenlang darauf warten, bis überhaupt ein Vorschlag kam.
Ich werde euch hier ein bisschen was über die Familien erzählen. Es versteht sich, dass ich keine Namen nennen werde.

Familie 1
Um ehrlich zu sein, hat mir diese Familie sofort gefallen. Die Eltern haben irgendwelche hochrangigen Berufe und suchten nach einem Au pair für ihre drei Jungs. Die waren 7, 10 und 12 Jahre alt.
Daher würde ich fast die selben Arbeitszeiten haben, wie momentan. Die Kinder sind von ungefähr 8 bis 15 Uhr in der Schule und in dieser Zeit müsste ich nicht arbeiten. Danach wäre es mein Job, die Jungs zu ihren Aktivitäten zu fahren und ihren Alltag zu koordinieren.
Wie in meiner jetzigen Familie wäre ich für die Wäsche der Jungs verantwortlich. Zusätzlich müsste ich auch noch die Einkäufe erledigen.
Es würde mir, glaube ich, riesig Spaß machen, auf etwas ältere Jungs aufzupassen. Es wäre definitiv eine Abwechslung zu dem ganzen Zickenkrieg den Ella hier veranstaltet.
Als Sahnehäubchen besitzt diese Familie auch noch einen großen Hund. Ich liebe Hunde – besonders die Großen.
Es gibt nur ein Problem, warum ich mit dieser Familie nicht matchen werde und ich dies bereits weiß, ohne überhaupt mit ihnen geskypt zu haben – sie wohnen in Arlington. Sehr wahrscheinlich sind sie sogar im selben Cluster drin wie ich momentan. Ich fahre sozusagen jeden Morgen durch ihr Viertel, wenn ich Claire zur Schule bringe. Einfach nur zu schade! Aber ich mache diese Verlängerung, um einen neuen Part der USA kennenzulernen. Ansonsten hätte ich auch mit meiner jetzigen Familie verlängern können.

Familie 2
Das war ganz süß – die Mutter hat mir direkt zum Anfang eine ganz lange und liebe Email geschrieben. Sie ist mit einem Arzt verheiratet und gemeinsam haben sie eine zweijährige Tochter. Sie selber ist katholisch, aber er ist ein Hinduist. Ich glaube, beide haben indische Wurzeln. Momentan haben sie ein Au pair aus Australien und es kam so rüber, als wenn sie ziemlich an ihr hängen würden.
Es war vorneherein für mich klar, dass diese Familie nicht der perfekte Match für mich wäre. Erstens bin ich gewohnt, mehr als nur ein Kind um mich herum zu haben. In Deutschland habe ich schließlich ziemlich viel mit Kindergruppen gearbeitet. Außerdem wäre die Arbeit mit einer Zweijährigen bestimmt nicht das Richtige für mich. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Kleinkinder und passe auch gerne ein paar Stunden oder einen Tag lang auf sie auf – aber neun Monate? Ich würde viel zu sehr die Zeit auf dem Spielplatz vermissen, wo ich mir Rennen mit meinen Mädchen liefere oder einfach mit den ganzen Nachbarskindern Fangen spiele. Und so verrückt es auch klingt, auch die Auseinandersetzungen und Diskussionen würden mir fehlen.
Außerdem wohnt auch diese Familie nicht weit von DC weg und dabei will ich doch eigentlich ganz von der Ostküste weg.

Familie 3
Gestern Abend kam schließlich Familienvorschlag Numero 3. Dreimal dürft ihr raten, wo diese Familie herkommt! Richtig – sie wohnen direkt in DC drin. Wie viel Glück kann man eigentlich haben? (Das war Ironie, für alle die keine Ironie verstehen 🙂 )
Es handelt sich um eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern. In den Angaben der Agentur steht, dass es sich dabei um zwei Mädchen handeln würde. Aber auf den Bildern sah es eher so aus, als ob es Junge und Mädchen wären. Auf jeden Fall waren beide in Ellas und Claires Alter.
Es hieß, dass die Kinder nur drei Tage lang bei der Mutter seien und die anderen Tage beim Vater. Also hätte ich sie an diesen Tagen immer vom Vater aus zur Schule fahren müssen und sie am Abend wieder dort abgeben müssen. Die armen Kinder!
Zudem handelt es sich um eine jüdische Familie und daher gehen die Kinder auch auf eine Schule, wo sie unteranderen Hebräisch lernen.
Auf eins der Bilder streckt die Mutter total komisch die Zunge heraus. Wahrscheinlich geht es mal wieder nur mir so, aber ich finde so ein Bild ziemlich unangebracht, für den Zweck einer Bewerbung oder Vorstellung. Ein Bild des Vaters fehlte komplett. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich mit dieser Familie nicht matchen werde.

Wie ihr seht, bekomme ich Familienvorschläge, aber leider war die richtige Familie für mich noch nicht dabei. Daher dürft ihr gerne weiter für mich beten.

Ein Gedanke zu „Familienvorschläge

  1. Hi Miri,
    ich freu mich wirklich sehr, dass du jetzt doch Familienvorschläge bekommen hast! Aber wirklich auch schade, dass keiner so wirklich darauf passt.

    Die drei Familien wohnen ja jetzt alle ziemlich nah bei dir dran, kannst du nicht angeben, in welche Gegend du bevorzugt möchtest?

    Ich wünsche dir noch weiterhin viel Glück und Erfolg beim Suchen nach einer neuen Familie und freue mich schon drauf, wenn du wieder davon berichtest:)

    Alles Liebe,
    Nina

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