Zerlaufen in Washington, DC
Gestern habe ich mich mit zwei lieben Freundinnen in Washington, DC verabredet, um den Tag miteinander zu verbringen. Dafür musste ich erstmal zur Metro Station laufen, die ja zum Glück nicht allzu weit von meinem Zuhause entfernt liegt. Ich muss einfach nur meine Straße hochlaufen. In der Metro Station dachte ich zuerst, dass ich mit meiner Smartrip-Karte etwas am Automaten machen müsste, um fahren zu können. Sehr schnell habe ich dann kapiert, dass dem nicht so ist. Ich musste einfach nur zum Durchgang gehen und dort meine Karte dran halten, damit ich durchgehen konnte. An der gewünschten Station angekommen, musste man das selbe tun, um raus zu kommen. Der Preis wird dann automatisch abgezogen. In der Metro ist es hier übrigens untersagt, zu Essen oder zu Trinken. Dafür kann man glaub ich sogar verhaftet werden. Man muss allerdings zugeben, dass die Bahn sehr sauber ist und das gesamte Metrosystem sehr einfach zu handhaben ist.
Da es am Morgen geregnet hatte, hatte ich eine lange Hose angezogen – was für ein Fehler. Nach dem der Regen aufgehört hatte, wurde es richtig schwül und als dann auch noch die Sonne raus gekommen ist, war es kaum noch auszuhalten. Es hat sich zeitweise so angefühlt, als ob ich mit meiner Hose in einen Pool gesprungen wäre. Wir sind vor Hitze zerlaufen. Hab ich jemals gesagt, dass ich Air Conditioner nicht mag? Ich LIEBE sie – auf jeden Fall an solchen Tagen. Was waren wir immer glücklich, wenn wir in ein Geschäft gehen konnten.
Aber zuerst war Sightseeing angesagt. Von der Metro Station ging es direkt zum Washington Monument. Wir hatten zwar keine Ahnung, was es aussagt, aber man kann es sich ja mal angucken. Später zu Hause habe ich dann gelesen, dass es zur Ehre des ersten Präsidenten gebaut wurde. Allerdings ist ihnen während dem Bau das Geld ausgegangen und so stoppten die Arbeiten für ein paar Jahre. Danach ging es weiter. Allerdings hatten die Steine jetzt eine andere Farbe, was man auch auf den Bildern, die ich in der Galerie hochgeladen habe, sehen kann.
Danach vielen uns ganz viele Männer auf, die auf der Wiese hinter dem Washington Monument ein Spiel spielten und dabei lustig gekleidet waren. Nach einiger Betrachtung kamen wir zu dem Schluss, dass das wohl eine Schwulenveranstaltung war. Wir haben ein bisschen zugeguckt und anschließend ging es zum World War II Memorial. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Als R. ein Foto von mir machen wollte, stellte sich einfach so ein Mann neben mich, um auch aufs Foto zu kommen. Die Amis sind schon lustig drauf.
Dann ging es am Reflecting Pool vorbei zum Lincoln Memorial. Auf den Stufen davor hat Martin Luther King übrigens seine berühmte „I have a dream…“-Rede gehalten. Und der Reflecting Pool wird wohl allen Leuten bekannt sein, die den Film „Forrest Gump“ kennen. Hier spielte sich die Szene ab, wo Jenny durch den Pool hin zu Forrest Gump läuft. Ich muss aber hinzufügen, dass ich das nicht gerne gemacht hötte, da das Wasser das ist, was man als „Brühe“ bezeichnet.
Unser nächstes Ziel war das „Vietnam Veterans Memorial“. Hier sind über 58.000 amerikanische Namen zur Erinnerung eingraviert. Als Besucher kann man sich gar nicht vorstellen, dass hinter jedem Namen ein Mensch und seine trauernde Familie steht. Krieg ist etwas Schreckliches und ich hoffe, dass in der Zukunft keine solche Memorials mehr gebaut werden müssen.
Zu guter letzt sind wir zum Weißen Haus gelaufen, dass sich einige wohl größer vorgestellt haben. Lasst euch gesagt sein, dass jedes Gebäude in der Umgebung größer ist als das Haus des Präsidenten. Hier hörte unser Sightseeing auf und wir wollten einfach nur irgendwo hin, wo man etwas essen und vor allem drinken konnte. Zum Glück haben wir bald eine Bakery gefunden, in der es – oh Wunder – kühl war. Ich werde hier übrigens noch zum Ice Tea Freak. Der ist in den USA nämlich nicht süß wie der aus den Supermärkten in Deutschland. Es ist einfach nur gekühlter Tee mit einer Zitrone drin. Es war dann aber wieder wie ein Schlag, als wir aus der Bakery wieder ins Freie traten.
Als nächstes Stand auf unserem Programm Shoppen. Dafür mussten wir mit der Metro nach Georgetown fahren. Ein wunderschönes Viertel von Washington, in dem man gut shoppen kann. Allerdings gibt es hier nicht so etwas wie eine Fußgängerzone. Das ist etwas umständlich, wenn man in ein Geschäft auf der anderen Straßenseite möchte.
Zur Krönung des Tages sind wir noch in einem Restaurant Essen gegangen. Es war ein sehr schönes Restaurant und das Essen hat sehr gut geschmeckt. In den USA gibt es im Restaurant übrigens umsonst Wasser und Kaffee. Ich hab mir trotzdem mal wieder einen Ice Tea bestellt. Wir mussten richtig lachen, als A. etwas sagte und ich verstanden hatte, dass 90 Prozent aller Amerikaner Nippel hätten. Meistens hätten sie auch noch Taschen dafür. Die richtige Aussage war allerdings, dass 90 Prozent aller Amerikaner Apple-Geräte hätten und dafür eben große Taschen hätten. Als wir dann die Rechnung bekamen, mussten wir wieder lachen. Die Amis machen es einem nämlich sehr einfach – sie rechnen nämlich schon für dich den Satz Trinkgeld aus. Man könnte sich ja verrechnen, was zur Folge hätte, dass sie weniger Trinkgeld bekommen.
Danach ging es nur noch zur Metro Station, wo wir uns leider voneinander trennen mussten, da wir alle in unterschiedlichen Gegenden wohnen. Es war ein wunderschöner Tag und ich hoffe, dass wir das bald wiederholen können. Es gibt noch so viel in DC zu entdecken.
4 Gedanken zu „Zerlaufen in Washington, DC“
„90 Prozent der Amerikaner haben Nippel und auch immer so diesen Taschen dafür“
„Jaaa die hab ich auch gesehen, so welche mit Tieren etc“ 😀
Es war ein so super Tag 🙂
Ich muss immer noch darüber lachen, wenn ich dran denke 🙂
Sehr schön wieder deine Berichte, mich hat erstaunt, dass sogar der Hürtgenwald dort verewigt ist. Die Fotos zeigen eine glückliche Tochter in einer anderen Welt. Weit weg und doch so nah (der Technik sei es gedankt). Wünsche dir eine gute Arbeitswoche. Ich habe nächste Woche auch sehr viel zu tun. Ich liebe dich.
Hab dich auch lieb. Das WW II Memorial hat mir richtig gut gefallen. Der ganze Tag war mega schön.
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