Alex – die Schildkröte!
Heute möchte ich euch Alex vorstellen. Alex ist eine Schildkröte und zudem ein fester Bestandteil meines bisherigen Tagesablaufs. Er wohnt in einem kleinen Teich in der Nachbarschaft, abgedeckt mit einem Netz. Alexs größter Fan ist … wer kann es erraten? Natürlich – es ist Claire!Auf dem Weg zum Spielplatz müssen wir jedes Mal anhalten und Alex anschauem. Es foglt ein begeisterter Aufschrei, wenn man ihn ganz sieht oder wenn er gerade schwimmt. Dieses Spiel findet sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem Rückweg statt. Die Frage lautet immer: „Do you want to see Sam, ähh Max? I mean, do you want to see Alex?“ Ich möchte mir nicht vorstellen, was passieren würde, wenn ich es ihr mal nicht gestatten würde. Ich glaubt, dann würden in Deutschland nur noch meine sterblichen Überreste ankommen 🙂
Mein Wochenende war mal wieder sehr „busy“, wie man hier sagen würde. Am Samstag habe ich mich mit Rebecca getroffen, leider konnte Anna nicht, da sie krank war. Daher wollten wir nur shoppen gehen. Ist ja dumm, wenn man etwas Neues entdecken geht und einer nicht dabei sein kann. Mein HD meinte, dass die Mall in Pentagon City sehr gut sei. Also machten wir mal wieder aus, uns an der Metrostation zu treffen. Als ich dort ankam, war von Rebecca weit und breit nichts zu sehen. Ich rief sie demnach an und es stellte sich heraus, dass sich ein Termin von ihr unerwartet in die Länge gezogen hatte und sie sich daher verspätete. Langsam werde ich richtig gut darin, in Metrostationen zu warten. Diesmal musste ich knapp eine Stunde warten. Man muss dazu sagen, dass Amerikaner sehr schlecht darin sind, irgendwo Sitzgelegenheiten hin zu bauen. Ich stand also die ganze Zeit und habe Menschen beobachtet. Nur zu empfehlen! Wenn euch irgendwann mal langweilig sein sollte, geht in eine Metrostation und beobachtet die Leute. Ich konnte Leute sehen, die es nicht hinbekommen haben, durch den Schalter zu gehen oder die genüsslich und mit geschlossenen Augen an ihrer Fahrkarte geschnuppert haben. Andere sind mit der Rolltreppe runter gefahren, nur um dann kurze Zeit später wieder hochzufahren.
Irgendwann war der große Augenblick dann gekommen, Rebecca kam endlich an und wir dachten, dass das Shoppingvergnügen nun losgehen könnte. Wir also in die Mall und bereit unseren Lohn von der Woche wieder auszugeben. Pustekuchen! Die Mall mag vielleicht gut sein, aber nur für Leute, die etwas mehr als wir armen, armen Au pairs verdienen (*Augenzwinker*). Ein Markenshop neben dem anderen. Wir sind kurz in „American Eagle“ rein, aber mehr wegen der Erinnerung an New York, wo mein erster Eindruck des Markenzeichens der eines kackenden Eichhörnchens war.
Daher entschlossen wir uns, nach Alexandria in eine andere Mall zu fahren. Wie wir halt so sind, sind wir natürlich in die falsche Metro eingestiegen, die in die komplett andere Richtung fuhr. Also hieß es bei der nächsten Station wieder raus und das Gleis wechseln. Die Fahrt war sehr schön, da hier die Strecke überirdisch verlief. Da konnte man wenigstens was vom Land sehen. Auf einaml quatschte uns einfach ein Ami an, ob wir von Deutschland seien und was wir hier denn so machen. Wir waren etwas erstaunt, da man so etwas aus Deutschland nicht gewöhnt ist. Aber wir fanden es auch ganz nett.
Endlich in der Mall angekommen, sind wir zwar in Läden rein gegangen, kamen aber immer ohne Tüten raus. Irgendwie war an dem Tag der Wurm drin. Das änderte sich aber schnell, als wir in Target rein gingen. Die Kleider waren mir zwar eigentlich zu teuer, aber ich hab sie trotzdem anprobiert, da mir meistens die Sachen sowieso nicht passen. Wie hätte es auch anders sein können, diesmal hat mir jedes der sechs Teile perfekt gepasst. Ich hab mich dann für zwei Kleider entschieden. Dann ging es in die Süßigkeitenabteilung, wo man uns nur noch aufkreischen hörte, jedesmal wenn wir einen neuen Gang betreten hatten. Wir haben nämlich Haribo und Trolli und Pringels entdeckt und waren ganz hin und weg. Keine Ahnung, was die Amis wohl von uns gedacht haben. Die Gummibärchen sind hier allerdings viel Farbintensiver, schmecken aber wie in den guten alten Zeiten. Trolli schmeckt hier total anders und die Pringels habe ich noch nicht probiert.
Zum Ende haben wir uns mal wieder mexikanisches Essen geleistet. Die Bestellung war sehr lustig. Rebecca sagte extra, sie würde keine Bohnen wollen. Was macht der Typ hinter der Theke – er haut extra viele Bohnen drauf. Ich wollte den braunen Reis in meinen Burrito haben. Was habe ich bekommen – selbstverständlich den weißen Reis. Er war wohl so abgelenkt davon, dass er Deutsche bedienen durfte, dass er gar nicht richtig auf unsere Bestellungen gehört hatte.
Im Großen und Ganzen war es ein wunderschöner Tag, der total uns entsprach. Er hatte nur den Schönheitsfehler, dass Anna nicht mit dabei sein konnte.
Heute bin ich wieder in die Kirche von letzten Sonntag gegangen und es hat mir wieder mega gut gefallen. Ich wurde neuen Leuten vorgestellt und sogar wieder nach Hause gebracht. Eigentlich wollte ich heute die Jugend in DC besuchen. Ich bin also mit der Metro dahin, nur um dann festzustellen, dass wohl keine Jugend stattfand. Wahrscheinlich haben die sowas wie Sommerpause. Immerhin konnte ich die Union Station von innen sehen. Die ist nämlich eigentlich richtig schön. Bin wohl damals einfach nur in dem hässlichen Teil angekommen. Ich war demnach auch wieder früher zu Hause und konnte mit meiner Host Family und ihren Freunden zusammen die leckersten Rippchen essen, die ich bis jetzt gegessen habe. Und natürlich gab es auch wieder Maiskolben. Ich liebe sie.
Morgen fängt dann die erste Woche an, wo Ella keine Summer School hat. Bin gespannt wie es wird.
2 Gedanken zu „Alex – die Schildkröte!“
.. wir müssen wohl sehr ablenkend gewesen sein, bei all den mexikanischen Fehlern ! 😀
Diesen Samstag bitte wieder – mit Anna. Vielleicht bekommen wir ja mal einen Underage-club hin 😉 🙂
Ich fands wieder super !! und die Pringels sind toll
Es macht immer wieder Freude, deine Berichte zu lesen. Es ist ja schön, dass du wenigstens ein Tier (mein Lieblingstier) in deinem Tagesablauf hast. Das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich gut nachvollziehen. Wir als alte Landratten, sind es nicht gewohnt diese Verkehrsmittel routiniert zu nutzen. Ich nutze sie ja jetzt auch etwas mehr und bin mir immer unsicher, ob ich wirklich in dem richtigen Verkehrsmittel mich befinde und frage dann auch schon mals andere Passanten. Letztens in Hamburg habe ich auch meinen Ausstiegspunkt verpasst und war – ruckzuck – an der Endstation. Also wieder zurück in die andere Richtung.
Das sind aber gerade die Erlebnisse, von denen du später immer wieder erzählst.
Grüsse bitte Alex ganz herzlich von mir.
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