Alltag in Atlanta
Neue Heimat, neue Familie, neuer Alltag. Wie sieht in Atlanta ein typischer Arbeitstag für mich aus?
Um ehrlich zu sein, gibt es eigentlich keinen typischen Arbeitstag. Jeder Tag bringt seine eigenen Herausforderungen und Freuden mit sich. Und selten läuft es so ab, wie man es morgens besprochen hatte. Flexibilität ist in dieser Familie angesagt. Daher bin ich auch froh, hier in meinem zweiten Jahr hergekommen zu sein. Am Anfang meiner Aupair-Zeit war Flexibilität nämlich noch ein Fremdwort für mich.
Meistens fange ich um 6:30 Uhr an zu arbeite. Es kann aber auch vorkommen, dass ich später anfangen muss.
Als erstes wecke ich mein Mädchen auf und gehe danach in die Küche, um ihre Lunchbox für die Schule zu packen und Frühstück vorzubereiten.
Danach geht es daran, meinen Gastjungen aus dem Bett zu bekommen. Das gestaltet sich nicht ganz so einfach wie bei Angie.
Normalerweise muss ich nur einen von den Beiden zur Schule fahren. Angies Schule befindet sich in Buckhead. Das ist ein anderer Stadtteil von Atlanta, der eine halbe Stunde von uns enfernt liegt. Ich darf mich daher in den morgendlichen Berufverkehr einreihen – und dieser ist hier schrecklich. Wenn ich aus unserer Nachbarschaft raus bin, fängt es mit dem Verkehr schon an.
Ryans Schule hingegen ist nur drei Minuten mit dem Auto entfernt.
Danach geht es für mich wieder nach Hause. Da die Nachmittage mit Aktivitäten vollgepackt sind, bereite ich schon am Morgen das Abendessen vor. Außerdem kümmere ich mich um die Wäsche in dieser Zeit. Ich schmeiße jeden Tag mindestens eine Waschmaschine an. Es ist mir immer noch ein Rätsel, wo die ganze Wäsche in dieser kurzen Zeit herkommt.
Das ganze hält mich bis 10:30 auf Trab. Danach habe ich ein paar Stunden frei und kann tun, was immer ich will.
Um 2 Uhr geht es für mich aber schon wieder weiter. Ich hole Angie von der Schule ab – diesmal im nachmittaglichen Berufsverkehr – und wir fahren nach Hause. Dort gibt es meistens einen kleinen Snack für sie. Sie hat Zeit sich für ihre Tanzstunde umzuziehen und etwas zu entspannen.
Anschließend brechen wir beide auf, um Ryan von der Schule abzuholen und dann geht es direkt weiter zum Tanzstudio. Dort lasse ich Angie raus und Ryan und ich erledigen entweder Besorgungen oder hängen in einem Starbucks ab. Manchmal bleibt er aber auch einfach zu Hause.
Nach der Tanzstunde geht es wieder nach Hause, es sei denn, es ist ein Tag, an dem Ryan Karate hat.
Wieder zu Hause gibt es Abendessen und anschließend können Hausaufgaben erledigt werden. Gegen 8:15 bin ich schließlich off. Aber auch diese Zeit variiert. Manchmal bin ich früher off oder auch später.
Wie ihr seht, ist Flexibilität angesagt. Ich bin in dieser Hinsicht zwar schon lockerer geworden, aber es geht noch mehr.
Die Arbeit macht mir Spaß und ich genieße meine Zeit hier. Allerdings komme ich kaum noch zum Blog-Schreiben. Das tut mir sehr leid und ich versuche, mir wieder mehr Zeit dafür zu nehmen.
Das war also der Beitrag über meinen Alltag – nicht sehr lang, aber dafür wisst ihr jetzt, was ich den lieben langen Tag so mache.
Macht es gut und bis zum nächsten Mal. Dieses Mal müsst ihr hoffentlich nicht eine Woche warten.