Ein Gespenst in den Bäumen!
Vorweg ist zu sagen, dass der Hurrikan nicht zu uns gekommen ist. Er hat vorher abgedreht. Vielleicht hatte er ja Angst vor mir! 🙂 Es hat am Wochenende noch nicht einmal geregnet. Stattdessen war es bloß bevölkt und kalt. Passend zum Wetter war ich krank. Am Freitag habe ich die ersten Anzeichen gemerkt und am Samstagmorgen kam ich dann kaum aus dem Bett und mein Hals tat weh. Den Tag habe ich dann auch größtenteils im Bett verbracht. Abends hat mir meine HM Halstabletten gegeben und am Sonntag ging es mir dann schon wieder so gut, dass ich in die Kirche gehen konnte. Ich war einfach nur richtig froh, dass ich am Wochenende krank war, wo ich nicht arbeiten musste. Meine Gasteltern waren darüber glaube ich auch ziemlich froh. Meine HM ist momentan nämlich wieder sehr viel auf Geschäftsreisen.
Jetzt haben wir wieder strahlend blauen Himmel und um die 20 Grad Celcius. Das ist der Herbst hier. Darüber bin ich aber auch ganz froh, da meine Kinder ihre Energie irgendwie los werden müssen und der Spielplatz dafür einfach am besten geeignet ist. Claire hat heute morgen schon angefangen zu heulen, weil wir keine Zeit hatten, ihr einen Flechtzopf zu machen und stattdessen einfach schnell einen Pferdeschwanz gemacht haben. Wenn ich mir vorstelle, dann den ganzen Tag mit ihr im Haus verbringen zu müssen…
Die Aufregung der Kinder wird übrigens immer größer, schließlich steht Halloween vor der Tür. Vereinzelt sieht man schon Dekorationen an den Häusern. So wie heute, als ich von Claires Schule nach Hause gefahren bin. Da hing aufeinmal ein riesiges Gespenst in den Bäumen. Das fande ich richtig lustig. Ich hätte auch ein Foto gemacht, aber mein Handy war in meiner Handtasche. Ella hat auch schon ihr Kostüm und jeden Tag werde ich gefragt, als was ich gehen werde. Die, die mich sehr gut kennen, wissen, dass Kostümieren absolut überhaupt nicht meins ist. An Karneval bin ich auch immer ohne Kostüm in die Schule gegangen. Zudem habe ich wenig Lust, mein Geld für ein Kostüm zu verschwenden. Irgendetwas muss ich mir da noch überlegen.
Morgen bin ich übrigens schon seit drei Monaten in den Staaten. Die Zeit kommt mir einfach viel länger vor. Und ich kann jetzt schon sagen, dass mir der Aufenthalt mir etwas bringt. So ist mir klar geworden, dass ich später keine berufstätige Mutter sein möchte, die Vollzeit arbeitet. Gut, das war mir eigentlich auch schon vorher klar, aber jetzt wurde ich darin bestärkt. Meine Gastkinder zeigen nämlich zum Beispiel Verhaltensweisen auf, die sie in diesem Alter nicht mehr haben sollten und ich bin davon überzeugt, dass es für sie nicht leicht ist, sich jedes Jahr an eine neue Nanny zu gewöhnen. Mein Bruder Tobi hat schon bei seinem Aufenthalt hier gesagt, dass das Leben dieser Familie hier nicht seiner Vorstellungen von einer richtigen Familie entspricht. Und dem gebe ich recht. Ich will keine Mutter sein, die ihrer Kinder nur Frühstück und Abendbrot macht und sie zu Bett bringt, wenn sie überhaupt mal zu Hause ist. Das gleichen dann auch die tollen Urlaube nicht aus.
Wenn ich mit meiner Familie zusammen sitze und wir über alte Zeiten sprechen, dann heißt es immer: „Weißt du noch wo wir damals … und Papa/Mama haben …“ Hier läuft das Gespräch ungefähr so ab: „Wisst ihr noch, wo wir in … waren und Mama arbeiten musste. Deswegen sind wir mit Kelly da und dort hin gegangen. Ne warte, dass war nicht Kelly, dass war die ander Nanny oder war es die Nanny davor?“ Die Kinder bringen die Namen immer noch durcheinander und so ist es nicht selten der Fall, dass ich mit Kelly, Wencke, Grandma Rachel oder Mum angesprochen werde. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals eine andere Person ausversehen Mama genannt zu haben.
Mein Englisch hat sich natürlich auch schon verbessert und wird sich bestimmt im Laufe der Zeit noch mehr verbessern. Momentan habe ich mich der Herausforderung gestellt, einen 800 Seiten Roman in Englisch zu lesen. Jetzt habe ich schon über die Hälfte gelesen und muss im Gegensatz zum Anfang kaum noch Wörter nachschauen.
Tut mir leid, wenn der Beitrag etwas durcheinander geschrieben ist. Ich habe einfach geschrieben, was mir in den Sinn kam.