Was gibt es Neues?!
Gestern war ich sauer auf Ella. Warum? Ganz einfach – sie hat eins ihrer Bücher aus der Bücherei verschludert. Aber anstatt dass sie das ganze Haus auf den Kopf stellt, setzt sie sich einfach mit einem anderen Buch aufs Sofa und lässt mich suchen. Sprach man sie dann an, so brach sie in Tränen aus und beteuerte, dass das Buch in der Küche sein müsste und das ja die ach so bösen Putzfrauen es bestimmt weggetan hätten.
Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich in diesem Jahr nach Ellas Sachen gesucht habe – Hausaufgaben, Kindles, Armbanduhren und Bücher.
Deswegen habe ich schon die Regel geändert, dass sie nur noch zwei Bücher und nicht mehr vier Bücher ausleihen darf. Aber nach der Eskapade gestern, werde ich gar keine Bücher mehr für die Kinder ausleihen. Ich habe einfach keine Lust, jede dritte Woche das gesamte Haus auf den Kopf stellen zu müssen. Dabei haben wir eigentlich eine Box in der Küche stehen, wo die Bücherei-Bücher rein sollen, wenn man sie gerade nicht liest. Aber für Ella sind Organisation und Ordnung ein Fremdwort.
Das Buch haben wir übrigens immer noch nicht gefunden.
Zum Suchen bleibt uns aber auch nicht viel Zeit. Denn der Sommer ist endlich in Arlington angekommen und damit hat sich die Routine bei uns etwas verändert.
Nach der Schule haben die Mädchen immer noch Quite-Time oder sie halten einen Mittagsschlaf. Danach muss ganz schnell die Lunch-Box für den nächsten Tag gepackt werden und ab geht es ins Auto und zum Pool.
Ella hat jetzt nämlich jeden Tag abgesehen von Sonntag Schwimmunterricht. Da das Wetter in letzter Zeit richtig warm war, darf auch Claire währenddessen ins kühle Nass springen. Ich hingegen setzte mich lieber mit einem guten Buch unter einen Sonnenschirm.
Natürlich protestiert Claire jedesmal wenn ich sie aus dem Wasser rufe, um nach Hause zu fahren. Aber das kennt man ja noch aus der eigenen Kindheit. Da können die Lippen schon blau angelaufen sein und die Zähne klappern – wir wollten immer lieber im Wasser bleiben.
Nach dem Schwimmunterricht geht es wieder nach Hause und meistens ist das Abendessen auch direkt fertig, wenn wir durch die Tür kommen. Oder wir gehen auswärts essen. Das ist in letzter Zeit allerdings weniger geworden. Stattdessen kriegen wir jetzt Boxen mit Zutaten und einem Rezept geliefert. Die Gerichte sind richtig lecker und gesund.
Und das war es auch schon wieder. Mehr gibt es nicht zu berichten. Ich genieße es, keinen Stress wegen der Matching Phase mehr zu haben. Und wie es so häufig bei mir ist – wenn der Stress vorbei ist, werde ich krank.
Ich habe mich also die gesamte letzte Woche krank durch den Alltag geschleppt. Das fing schon in Chicago an und zog sich durch die gesamte Woche.
Über Chicago und meinen anderen Wochendtrip wird es auch noch einmal gesonderte Beiträge geben, genauso wie über meine neue Gastfamilie.
Jetzt muss ich aber erstmal wieder packen gehen, da ich dieses Wochenende auch nicht zu Hause sein werde.