Kimchi und Banchan

Kimchi und Banchan

Unsere ersten Tage in Daegu nach der Abreise von meinen Zimmergenossen bestand für Tom und mich vor allem darin, durch Daegu zu laufen und irgendwo etwas zu Essen aufzutreiben. Ich erinnere mich an einen Abend, wo wir in einem Restaurant Essen gehen wollten, aber nie den Mut gefunden haben, in ein Restaurant rein zu gehen und mit unseren Koreanisch-Kenntnissen etwas zu bestellen. Irgendwann waren wir wieder fast an unserem Hostel angekommen, als unser Hunger uns doch in ein Restaurant hinein zwang. Das Restaurant war kaum besucht, aber das Essen war richtig lecker. Ich hatte mir Bibimbap bestellt und mein Essen wurde in einer heißen Schale serviert. Dazu gab es noch etliche „Nebengerichte“, die in kleinen Schälchen angeboten werden. Die gibt es hier eigentlich zu jedem Essen dazu und werden als banchan bezeichnet. Fast jedes Mal ist Kimchi als banchan mit dabei. Es handelt sich hierbei um fermentiertes Gemüse, meistens Chinakohl oder Rettich, und kann auch mal etwas schärfer vom Geschmack her ausfallen. Fragt mich aber jetzt bitte nicht, was noch serviert wurde. Das meiste kann ich absolut nicht einordnen. Aber ich versuche jedes Mal, wenigstens alles zu probieren.

So sieht das dann aus, wenn alles auf dem Tisch steht. Das Essen hat für uns beide zusammen umgerechnet übrigens gerade einmal 13,34 Euro gekostet. Und Wasser gibt es auch immer für umsonst dazu und am Ende haben wir sogar noch einen süßen Eistee dazu bekommen. Zum Bezahlen muss man hier übrigens immer zur Kasse gehen. Die Kellner kommen dafür hier in Korea nicht an den Tisch. Daran muss ich mich immer noch gewöhnen.

Am Montag nach unserer Ankunft hatte es leider ziemlich geregnet. Daher habe ich mir die Zeit genommen und einen Blogeintrag geschrieben. Irgendwann kam dann die Frage via Textnachricht von unserem Koreanisch-Lehrer, ob für uns ein Treffen um 13:30 Uhr in Ordnung wäre, damit er unser Sprachlevel einstufen könnte. Zu dem Programm gehört nämlich auch ein vierwöchiger Sprachkurs. Es war zu dem Zeitpunkt zwar schon nach ein Uhr, aber wir haben trotzdem zugesagt. Also ging es für uns raus in den Regen. Da unsere SIM-Karten immer noch nicht aktiviert waren, hieß es, ohne mobile Daten die Sprachschule zu finden. Wir hatten uns den Weg vorher im Hostel auf der Karte angeschaut und Sophie hatte uns bei ihrer Führung ebenfalls gezeigt, wo die Sprachschule lag. Wir haben es trotzdem nur mit einem kleinen Umweg dorthin geschafft. Natürlich bin ich auf dem Weg in eine Pfütze getreten und sowohl mein einer Schuh als auch mein Socke waren komplett durchnässt. Bei Regenwetter hat hier übrigens wirklich fast jeder einen Regenschirm – alle Leute, die man auf der Straße sieht. In Deutschland ist das ja eher so ein Mischmasch aus Kapuze hochziehen, den Regen einfach ignorieren oder Regenschirm. Hier in Korea gibt es wohl nur die eine Option.

An der Sprachschule angekommen standen wir direkt vorm nächsten Problem – in welches Stockwerk müssen wir? Uns wurde gesagt, wir müssten in den dritten Stock. Also sind wir in den dritten Stock gegangen, nur um dort von einer Frau ein Stockwerk tiefer geschickt zu werden, als wir ihr erzählten, dass wir unseren Sprachlehrer suchen. Wir haben die Angabe „Dritter Stock“ auf deutsche Art und Weise verstanden. Für uns kommt erst das Erdgeschoss, dann der erste Stock und so weiter. Hier in Korea zählt allerdings das Erdgeschoss schon als erstes Stockwerk. Gut, dass wir das jetzt auch gelernt haben.

Im richtigen Stockwerk angekommen, standen wir dann in dunklen Räumen. Die Tür zur Sprachschule war zwar nicht abgeschlossen gewesen, aber es war niemand da. Wir haben uns dort also auf die Sitzgelegenheiten niedergelassen und uns erst einmal ins WiFi eingeloggt, damit wir unserem Lehrer eine Nachricht schicken konnten. Es stellte sich heraus, dass er mit 13:30 Uhr nicht am gleichen Tag gemeint hatte, sondern 13:30 Uhr am Donnerstag. Nur hatte er das Wort „Donnerstag“ irgendwie komplett in seiner Nachricht vergessen gehabt. Ich habe mir also komplett umsonst einen nassen Fuß geholt. Aber wir haben es mit Humor genommen und sind einfach wieder zurück ins Hostel gegangen – diesmal ohne Umweg.

Zum Navigieren sollte man in Korea übrigens nicht GoogleMaps verwenden sondern lieber KakaoMap. Diese App funktioniert hier besser und zuverlässiger. Noch besser soll die Naver-App sein. Allerdings ist die nur auf Koreanisch bedienbar, während man bei KakaoMap auch die englischen Schreibweisen eingeben kann und trotzdem ans Ziel kommt. Daher verwende ich bis jetzt nur KakaoMap.
Das koreanische „WhatsApp“ heißt hier übrigens „KakaoTalk“ und bringt mich regelmäßig auf die Palme, weil es nicht angibt, wenn eine Nachricht nicht verschickt wurde. Ich merke das immer erst, wenn ich durch Zufall noch einmal auf den Chat gehe. Da bei uns im Hostel das WiFi wirklich grottenschlecht auf den Zimmern ist (und das in Korea – unfassbar), passiert mir das leider häufiger. Dafür hat sich meine Kontaktliste bei KakaoTalk allerdings schon ganz gut gefüllt. Wie es dazu gekommen ist, erfahrt ihr in den nächsten Beiträgen.

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